Die Hoffnungen und Erwartungen von Monika Hagen aus Viktorsberg, Norbert Nesensohn aus Laterns und Dr. Helmut Madlener aus Muntlix zur neuen Seelsorgeregion Vorderland, die am 1. Dezember 2019 startet.

 

Monika Hagen, stv. PGR-Vorsitzende Pfarre Viktorsberg


Monika Hagen - Portrait"Ich bin schon über 30 Jahre im Pfarrgemeinderat aktiv, davon die meiste Zeit als geschäftsführende Vorsitzende. Für mich ist es wichtig, einen lebendigen Glauben in der Gemeinschaft zu leben.
Durch den ständig steigenden Priestermangel sind wir aufgerufen, zu reagieren. Wir haben schon seit 2014 einen Pfarrverband mit Sulz und stellen fest, dass wir, als kleine Pfarre, davon profitieren – speziell in der Vorbereitung auf die Erstkommunion (mit der Firmung sind wir gerade in der Umstellungsphase).

Jetzt wagen wir einen größeren Schritt in die Seelsorgeregion. Ich blicke positiv in die Zukunft, und hoffe, dass alle mit der nötigen Offenheit, Toleranz und Rücksicht zusammenarbeiten. Dann ist ein großes Ganzes möglich – ‚Wo ein Wille, da ein Weg!‘. Durch die neue Organisation bieten sich viele Möglichkeiten zum Treffen und Gedankenaustausch unter allen Pfarrgemeinderäten und in den Spurgruppen – daraus können wir immer wieder lernen und positive Gedanken mitnehmen.

Ganz wichtig ist auch für mich, dass jede Pfarre für sich erhalten bleibt, damit der familiäre Charakter, das Vertrauen und Übersichtlichkeit in den einzelnen Dörfern weiterhin gegeben ist. Der notwendige Halt und die Unterstützung durch die Priester und die hauptamtlich Angestellten wurde uns zugesagt – dafür sind wir dankbar! Die größte Herausforderung sehe ich in der Motivation junger Menschen für die ehrenamtlichen Aufgaben.

Im vergangenen Jahr wurde mit viel Arbeit und Mühe ein Fundament gelegt. Nun sind wir alle eingeladen, darauf aufzubauen, neue Wege zu wagen und hoffen, dass wir damit viele Menschen für die Sache Jesu begeistern können."

 

Norbert Nesensohn, PGR-Vorsitzender Pfarre Laterns

Nesensohn Norbert Portait"Ich bin seit ca. 17 Jahren im Pfarrgemeinderat Laterns und seit 2017 Vorsitzender.
Es war ein schwieriger Weg bis zum Konzept der Seelsorgeregion Vorderland. Wie auch manch anderer im ganzen Vorderland, war auch ich sehr skeptisch in den Anfängen der Planung und Zusammenstellung des Konzeptes und hatte auch große Sorgen was mit uns dann passiert. Aber in dieser Zeit der Umsetzung der „Seelsorgeregion Vorderland“ habe ich so viele Menschen kennengelernt, die einfach in der heutigen Zeit auch noch einen starken Glauben in ihrem Leben praktizieren und ausleben. Klar, ein Hauptgrund dieser Zusammenführung ist der Priestermangel, aber was kann uns in dieser Zeit, wo der Glaube und die Kirche immer weiter in den Hintergrund gedrängt werden, Besseres passieren als uns zu einer Gemeinschaft zu verbinden und zusammenzuhalten, um dann aus dieser sicher noch länger anhaltenden „Dürre“ gestärkt herauszukommen?

Also ich sehe es als eine Chance, die wir jetzt nützen müssen, da wie erwähnt nicht nur der Priestermangel uns in den nächsten Jahren zum Problem werden kann. Natürlich werden die Pfarrgemeinden sich etwas zurücknehmen und Abschläge in Kauf nehmen müssen, wo sicher auch noch viel Überzeugungsarbeit notwendig werden wird. Aber ich appelliere an alle auch etwas Geduld und Verständnis mitzubringen, auch wenn nicht jeden Sonntag eine Eucharistiefeier mehr möglich sein wird. Der Gottesdienst wird von uns allen gefeiert und nicht nur alleine vom Pfarrer. Denn Kirche sind wir alle und wir können nur im „mitanand“ eine gute Lösung in dieser Zeit finden.

Darum hoffe ich, dass wir alle, mich eingeschlossen, nicht nur immer das Schlechte in dieser Zusammenführung sehen, sondern auch die vielen sich ergebenden Möglichkeiten erblicken und diese in die Tat umsetzen."

 

Dr. Helmut Madlener, stv. PKR Vorsitzender Pfarre Muntlix

Dr. Helmut Madlener - Portrait„Als Mitglied des Pfarrkirchenrats von Muntlix möchte ich mich beim Projektteam herzlich bedanken, das in monatelanger, intensiver Arbeit ein Konzept für die Zukunft des Pfarrverbands - jetzt Seelsorgeregion – Vorderland erarbeitet hat. Obwohl natürlich verständlich ist, dass jede Pfarrgemeinde weiterhin ihren eigenen Priester haben möchte, der für sie zuständig und verfügbar ist, bringt der Priestermangel in unserer Region die Notwendigkeit mit sich, zusammenzurücken und neue Strukturen zu schaffen.

Wie auch die Gemeinden in steigendem Maße Kommunalaufgaben regional aufteilen, wird auch die katholische Kirche nicht umhin kommen, sich den aktuellen Trends und Herausforderungen zu stellen und zeitgemäße Antworten zu finden. Eine sehr positive Begleiterscheinung bei diesem Entwicklungsprozess ist, dass viele Interessierte in den Pfarrgemeinden angesprochen und über aktuelle Themen informiert werden. Darin liegt eine große Chance, künftig wieder mehr Pfarrangehörige zu einer aktiven Mitarbeit im Pfarrleben zu motivieren.“