Die wichtigsten Änderungen und Neuerungen auf einen Blick

Viele Pfarrangehörige oder auch der Kirche fern Stehende werden sich in diesen Tagen fragen, was es denn mit dieser neuen "Seelsorgeregion Vorderland" auf sich hat. Was wird dadurch anders? Was sind die zentralen Eckpunkte dieser neuen Organisationsform für die katholische Kirche in der Region?

1. Der "Moderator": Cristinel Dobos
Kirchenrechtlich ist der Moderator der "Boss" aller Pfarren in der Seelsorgeregion. Er muss geradestehen für die pastorale und finanziell-organisatorische Entwicklung in jeder Pfarre. Dass er das nicht alles selbst machen und überblicken kann, liegt auf der Hand. Der Moderator ist daher auf sein Team angewiesen, das aus der Pastoralleitung und den Gemeindeleitern (derzeit vier Priester und ein Laie) besteht. Diese werden von ihm mit der Führung der Pfarrgemeinden bzw. des Leitungsteams beauftragt.

2. Die "Solidarpfarrer / Pfarrer in solidum": Pio Reinprecht, Marius Ciobanu und Placide Ponzo
Heißt nichts anderes, als dass die genannten Priester, die in derzeit jeweils zwei Pfarren die Gemeindeleitung innehaben, gleichzeitig in solidarischer Weise für alle anderen Pfarren mitverantwortlich sind. Ihnen ist die Sorge um die pastorale Entwicklung in der Region als Team gemeinsam aufgetragen. Sie dürfen z.B. in allen Pfarren taufen, beerdigen oder Trauungen vornehmen.

3. Das Leitungsteam der Seelsorgeregion: Gemeinsam für das kirchliche Leben in Mit-Verantwortung für das Ganze
Die vielleicht wichtigste Neuerung in der Struktur der Seelsorgeregion ist jene des Teamgedankens auf allen Ebenen. In den einzelnen Pfarren soll nicht eine einzelne Person darüber bestimmten, was geschieht, sondern Teams, wo sich Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam und auf Augenhöhe für die Pfarre engagieren. Auf überpfarrlicher Ebene soll dieses Prinzip im Leitungsteam der Seelsorgeregion Einzug halten. Nicht eine einzige Person bestimmt alles, sondern die Fragen werden im Team entschieden und mitgetragen. Neben der Verantwortung für 1-2 Pfarren übernehmen alle Teammitglieder pastorale Mitverantwortung für die gesamte Region.

4. Gemeindeleiter/innen: Pio Reinprecht, Marius Ciobanu, Placide Ponzo und Thomas Gassner
Die Gemeindeleitung ist eine neue Funktion in unserer Diözese, die auch Laien ausüben können. Die Organisationsform einer Seelsorgeregion oder auch eines Seelsorgeraumes in den Städten (Dornbirn oder Bregenz) erlaubt es, vor Ort in den Pfarren auch Gemeindeleiter/innen einzusetzen, die Priester oder Laien, Männer oder Frauen sein können. So wird in der Seelsorgeregion Vorderland Muntlix die erste Pfarre sein, wo ein Nicht-Priester (Thomas Gassner) die Gemeindeleitung übernimmt. Dies ist ein erster wichtiger Schritt zu einer Kirche der gemeinsamen, geschwisterlichen Verantwortung von Priestern und Laien, von Frauen und Männern für die Sache Jesu.

5. Der Pastoralleiter: Michael Willam
Hauptaufgabe diese neuen Funktion ist es, im Auftrag und in enger Zusammenarbeit mit dem Moderator Cristinel die pastorale und organisatorische Entwicklung und Vernetzung in der Seelsorgeregion zu fördern. In organisatorischen Belangen soll der Pastoralleiter den Moderator unterstützen und entlasten. Diese Funktion gibt es im übrigen auch in den Seelsorgeräumen Bregenz, Dornbirn und Bludenz. Das Büro des Pastoralleiters wird ab 1. Dezember 2019 im Pfarrhof in Weiler angesiedelt sein.

6. Der Seelsorgeregions-Rat: Ein Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen bei wichtigen Entscheidungen
So wie in einer Pfarrgemeinde der Pfarrgemeinderat als beratendes Gremium die wichtigen Richtungsentscheidungen für eine Pfarre maßgeblich mitgestalten kann, so soll auch auf der Ebene der Seelsorgeregion die Einbindung der ehrenamtlich Engagierten strukturell verankert werden. Der Seelsorgeregions-Rat besteht aus dem Leitungsteam und allen stv. Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte aus den Pfarren. Dieser kommt mindestens halbjährlich bzw. je nach Bedarf zusammen, um über die großen Themen (Gottesdiensordnung, pastorale Schwerpunktsetzungen für die nächsten Jahre etc.) zu beraten. Ziel ist es, die wichtigen Entscheidungen mit einem breiten Konsens gemeinsam zu tragen.

7. Der Finanz- und Infrastruktur-Ausschuss: Wenn's ums Geld geht
Analog zu den Pfarrkirchenräten auf pfarrlicher Ebene, die sich um Finanz- und Immobilienangelegenheiten der einzelnen Pfarren kümmern, gibt es auch auf Ebene der Seelsorgeregion ein Gremium für die finanziellen Angelegenheiten. Sämtliche hauptamtliche Mitarbeiter/innen der Region außer den Pfarrsekretärinnen werden von der Diözese finanziert. Die Seelsorgeregion verfügt zur Entwicklung pastoraler Initiativen, für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Personalentwicklung, Förderung der Ehrenamtskultur und für Verwaltungsausgaben über ein Budget, welches von allen Pfarren gemeinsam entsprechend ihres Kirchenbeitragsaufkommens mitgetragen wird. Die Diözese beteiligt sich mit 50 Prozent an der Finanzierung.

8. Für weitere Fragen...
...steht ihnen Pastoralleiter Dr. Michael Willam gerne zur Verfügung.
T 0676 83240 1214