Inspirierend und motivierend war die Fortbildung für pastorale Mitarbeiter/innen zur Arbeit mit Freiwilligen.

Bernadette Rosenauer

Über 40 Teilnehmer/innen - ein bunter Mix aus Priestern, Pastoralassistent/innen, Diakonen, in der Pfarrpastoral Engagierten sowie Mitarbeiter/innen aus den diözesanen Einrichtungen - trafen sich im Bildungshaus Maximilian Kolbe/Kloster Reute in Bad Waldsee. Gemeinsam suchten wir nach Antworten auf die Frage „Ehrenamt zwischen ungenützten Chancen oder geplanter Überforderung?“. Der Trend des Ehrenamtes ist herausfordernd, denn er geht Richtung individuelles Engagement, kurzfristig, ungebunden.

Begleitet wurden wir von drei hoch qualifizierten Referent/innen: Dr. theol. Anni Findl-Ludescher (Theologische Fakultät Innsbruck) erarbeitete mit uns die spirituellen und theologischen Grundlagen für diese neue Rollenverteilung im Miteinander von Getauften (Freiwillige, Hauptamtliche, Priester). Mit David Steindl-Rast gelang uns ein guter spiritueller Zugang, das Ehrenamt als Berufung zu entdecken. Vor allem die Diskussion rund um das Thema „Von der Aufgabenorientierung zur Charismenorientierung“ gab uns einen veränderten Blick auf die Menschen im Ehrenamt: Wir sind alle Schatzmeister/innen - unser größter Schatz sind die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten und unterwegs sein dürfen.

Alexandra Rudl (bwcon GmbH, Stuttgart) erklärte uns die unternehmerische Methode Effectuation (= eine eigenständige Logik des Entscheidens und Handelns, die dabei unterstützt, Neues in die Welt zu bringen), die sie auch als begeisterte Triathletin in ihrem sportlichen Umfeld anwendet. Wir lernten den Fokus auf das zu legen, was „jetzt“ gerade machbar ist.

Oliver Reifenhäuser (Akademie für Freiwilligenmanagement, Berlin) gab uns Impulse zum Freiwilligenmanagement. Eindrücklich brachte uns der Trainer und Berater den Wandel des Ehrenamts und die unterschiedlichen Motive für ein freiwilliges Engagement näher und übte an konkreten Beispielen mit uns Freiwilligenmanagement und -koordination.
Für uns Seminarteilnehmer/innen war es sehr spannend, dass „kirchenfremde“ Referent/innen uns Modelle vorstellten, die auch für uns als Kirche gut passen. Zum Abschluss der Tagung setzten wir uns mit den Anliegen des Vorarlberger Leitungsmodells „Pfarrbeauftragte, Pastoralteam“ auseinander und reflektierten die Möglichkeiten für die Praxis in der eigenen Pfarre.  

(aus dem KirchenBlatt Nr. 15/16 vom 13./20. April 2017)