Lange Nacht der Kirchen in Zeiten der Pandemie?! Wir trauen uns. Hoffnungsvoll. Und mit Vorsicht. Vielleicht auch ein bisschen trotz allem.

Markus Hofer

Die Kirchenräume stehen für Beständigkeit, für Ruhe, sind ein Fels in der Brandung. Bei allen berechtigten Ängsten und Nöten zeigen die Kirchenräume, dass die Welt so schnell nicht untergeht. Dafür haben sie schon zu viel erlebt, unsere Kirchen. Vielleicht könnten sie gerade deswegen auch zu Orten der Zuversicht werden, die uns derzeit gut tun würden.

Die Faszination der Kirchenräume. Es gibt Menschen, denen sogar der Glaube selbst fremd geworden ist und trotzdem fühlen sie sich in Kirchen und Kapellen wohl. Ich darf hineingehen, herumgehen, mich setzen. Muss nicht einmal beten. Aber ich darf mich umfangen lassen. Ruhig werden, Stille erlauschen, schauen. Schauen bis mich das farbige Licht eines Fensters einfängt, oder mir ein Engel zuzwinkert. Ich darf sein. Allein und doch nicht allein, sondern einfach aufgehoben.

Kirchenräume neu erleben. Trotz Pandemie haben sich 47 Kirchen gemeldet zur Langen Nacht der Kirchen. Für mich ein Hoffnungszeichen. In einem Pfarrgemeinderat hat es geheißen: Es reicht, man braucht auch wieder Ziele! Ich bin zuversichtlich, dass bis Ende Mai bei aller Vorsicht einiges wieder möglich sein wird. So könnte die Lange Nacht der Kirchen heuer ein kräftiges Lebenszeichen von Kirche sein und gleichzeitig ein vielversprechender Auftakt für die Sommerkirche!


Die Lange Nacht der Kirchen findet am 28. Mai statt.