Häufig gestellte Fragen und der Versuch, die Dinge klar zu stellen. Die Diözesanleitung hat die Pfarrgemeinderäte und Pfarrkirchenräte in der Region Vorderland beauftragt, bis Pfingsten 2019 das „Projekt Pfarrverband Vorderland“ zu erarbeiten. Rund 30 Frauen und Männer aus den Pfarren Batschuns, Dafins, Fraxern, Klaus, Laterns, Muntlix, Röthis, Sulz, Viktorsberg und Weiler arbeiten bei dem Vorhaben in verschiedenen Teams mit. Da so ein Projekt auch immer die Gefahr mit sich bringt, dass gewisse Dinge missverständlich kommuniziert werden und sich falsche Informationen verbreiten, soll ein kurzer Frage-Antwort-Katalog so gut es geht Klarheit bringen.

Werden jetzt alle Pfarren zusammengelegt?
Nein. Die Kirche bleibt im Dorf. Das Prinzip eines Pfarrverbandes ist es ja gerade, dass jede Pfarre eigenständig bleibt. Aber die Zusammenarbeit zwischen den Pfarren wird stärker.

Wird in Zukunft in der Region Vorderland alles zentralisiert, so dass es z. B. keine Erstkommunionfeier mehr in meiner eigenen Pfarre gibt?
Nein, das ist nicht das Ziel. Die Idee des Pfarrverbandes ist es nicht zu zentralisieren, sondern über die Pfarrgrenzen hinaus zusammen zu arbeiten und von den unterschiedlichen Stärken in der Region zu profitieren. Geplant ist, dass Feste und Ereignisse wie Erstkommunionen, Taufen aber auch Beerdigungen weiterhin lokal, also in der Gemeinde vor Ort, verwurzelt sein werden.

Wo wird dann zusammengearbeitet?
Überall dort, wo eine Zusammenarbeit Entlastung und Bereicherung für alle bringt: So könnte es z.B. beim Thema Firmung, bei der Öffentlichkeitsarbeit oder bei der besseren Erreichbarkeit der Pfarrsekretariate zur engeren Vernetzung kommen.

Verlieren wir jetzt unseren Priester?
Nein. Geplant ist, dass in den kommenden Jahren ein Team aus Priestern und hauptamtlichen Laien die Leitung des Pfarrverbandes gemeinsam tragen. Die Priester Pio Reinprecht, Marius Ciobanu, Cristinel Dobos und Placide Ponzo unterstützen das Vorhaben. Sie wurden von der Diözese beauftragt, gemeinsam mit Projektleiter Michael Willam einen Entwurf für die neue Zusammenarbeit im Pfarrverband auszuarbeiten – alles auch in Abstimmung mit Pfarrer Felix Zortea aus Muntlix.

Dann lassen wir doch alles, wie es ist.
Alles einfach so zu lassen würde bedeuten, dass wir uns nicht um eine gute Zukunft unserer Pfarrgemeinden in 5, 10 oder 20 Jahren kümmern würden. Wir wollen schon heute die Strukturen schaffen, die es uns erlauben, z.B. auch mit weniger Priestern auszukommen und das pfarrliche Leben trotzdem lebendig zu gestalten.
Es wird in Zukunft sicher auch so sein, dass nicht in jeder Pfarre ständig ein Priester vor Ort sein kann. Vielmehr wird ein Priester kirchenrechtlich für die ganze Region zuständig sein. Aber es wird an jedem Ort eine/n Zuständige/n geben, jemanden, der dann das Gesicht der „Kirche vor Ort“ ist. Das kann ein Priester oder auch ein Laie sein.

Was sind eigentlich Pastoralteams?
Das sind die Leitungs-Teams, die es in jeder Pfarre geben soll. Bestehen werden sie ggf. aus einem Priester, hauptamtlichen Laien und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Diesem Team wird vor Ort die Leitung der Pfarre übertragen. So ist es gleich ein ganzes Team, dessen Mitglieder auf Augenhöhe und gemeinsam die Verantwortung für die Pfarrgemeinde übernehmen.

Wird es künftig in unserer Pfarre keinen Gottesdienst am Samstag/Sonntag mehr geben?
Das kann man so nicht sagen. Dass sich eine Gemeinde zum Gottesdienst trifft, ist ganz zentral für jede Pfarrgemeinde und das wird auch in Zukunft so sein. Genauso wird es aber so wie Eucharistiefeiern auch regelmäßig Wort-Gottes-Feiern, Andachten und weitere Gebetsformen geben, bei denen die Gemeinde zusammenkommt – auch, wenn gerade kein Priester zur Verfügung steht. Deshalb wollen wir jetzt schon viele motivieren, sich u. a. zu Leiter/innen von „Wort-Gottes-Feiern“ ausbilden zu lassen.

Müssen jetzt alles die Ehrenamtlichen machen?
Nein. Wir werden voraussichtlich für die Region Vorderland und die zehn Pfarrgemeinden mindestens fünf hauptamtliche Mitarbeiter (Priester und Laientheologen – mit 520 Stellenprozent) zur Verfügung haben. Systemerhaltende Aufgaben im organisatorischen und auch im seelsorglichen Bereich sollen auch weiterhin von hauptamtlichen Laien übernommen und im Pastoralteam vor Ort gemeistert werden; (z.B. Ansprechperson vor Ort sein, Ehrenamtskoordination, Sekretariatsarbeit etc.)