Als Einstiegsimpuls zur vierten Sitzung des Pastoralrates stellte Pfarrer Hubert Lenz einige Bücher vor, die ihn betrübten, aber auch die Gelassenheit zurückgaben.

Martin Werlen BuchcoverMartin Werlen stellt in seinem neuen Buch eine radikale Diagnose. Schönreden helfe nicht mehr, denn es sei eigentlich schon zu spät für die Kirche. Die Kirche entfremdet sich von den Menschen, die Stagnation in der Kirche lähmt.

"Zu spät" wird damit zu einem Buch, das vielen aus der Seele spricht, das zeigt, dass christliche Berufung trotz allem gerade heute ganz neu gefordert ist und dadurch auch ein Stück Gelassenheit zurückgibt.

Martin Werlen: Zu spät. Eine Provokation für die Kirche. Hoffnung für alle. 192 Seiten. Herder Verlag 2018

 

Michael White rebuiltMichael White ist einer, der ganz neu angefangen hat - in der Pfarrgemeinde "Nativity" im us-amerikanischen Baltimore. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Tom Corcoran hat er begonnen, das Leben in einer eigentlich schon toten Gemeinde neu aufzubauen. "Rebuilt", der Titel sagt eigentlich schon alles.

Und dass da nicht alles gleich glatt läuft, beim Neu-Aufbau, versteht sich auch von selbst. "Was die Pfarrgemeinde angeht, hatten wir mehr als genug an kleineren und größeren Katastrophen. Es gab Tage, an denen wir aufgeben wollten. So wenig wir uns vorstellen konnten, in einer Pfarrgemeinde zu arbeiten, so wenig können wir uns jetzt etwas anderes vorstellen. Und genau darüber möchten wir Ihnen etwas erzählen."

Michael White und Tom Corcoran: Rebuilt. Die Geschichte einer katholischen Pfarrgemeinde: Gläubige aufrütteln - Verlorengegangene erreichen - Kirche eine Bedeutung geben. 288 Seiten. Verlag Pastoralinnovation 2016

 

Eric Flügge Eine Kirche für vieleEric Flügge, ja, das ist der, der schon mit seinem "Wie die Kirche an ihrer Sprache verreckt" aufhorchen ließ. Jetzt legt er nach: mit "Eine Kirche für viele statt heiligem Rest". Und was Flügge so analysiert, gibt schon zu denken. Seine These: 90% der Katholik/innen haben sich schin von der Kirche verabschiedet.

Anstatt ihnen aber nachzugehen, investiere man nun 90% aller Kräfte dafür, sich um die restlichen 10% zu kümmern. Eine Schieflage im Kräfteverhältnis? Ja, schon irgendwie. Und der Schlüssel dazu, den liefert die Bibel frei Haus. Denn wie war das noch mit dem verlorenen Sohn?

Eric Flügge: Eine Kirche für viele statt heiligem Rest. 80 Seiten. Herder Verlag 2018

 

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