Angesichts der Klimakrise und der Gefahren für alle Lebewesen, ist die Schöpfungsverantwortung ein "brennender" Grundauftrag der Kirche.

Medial und politisch ist die Klimakrise angekommen, nicht nur dass, unser Planet und wir selber stehen mitten drin. Es stellt sich nur noch die Frage, wie rasch und wie hoch die Durchschnittstemperaturen, mit allen Folgen, ansteigen werden? Zugleich provoziert und eckt das Reden über die Klimaerwärmung an. Es geht soweit, dass Priester nach einer Predigt über den Umweltschutz beschimpft und zur Rede gestellt werden, als ob Schöpfungsverantwortung nichts mit dem Christsein zu tun hätte.

Reich Gottes schon in dieser Welt

Doch Angesichts der Klimakrise und der Gefahren für alle Lebewesen, ist die Schöpfungsverantwortung ein „brennender“ Grundauftrag der Kirche. Der Boden auf dem wir stehen, die gesamte Natur mit ihrer vielfältigen Schönheit, gehören zum Reich Gottes und ist nicht nur Gebrauchsgegenstand oder evolutionäres Abfallprodukt. Jenseitsvertröstung war immer schon fragwürdig und ist in diesem Zusammenhang zynisch. Deshalb ruft Papst Franziskus alle Menschen auf, sich dieser weltweiten Herausforderung und Berufung zu stellen, und alles zu tun, „die Welt als Sakrament der Gemeinschaft“  mit dem „Wunder des Lebens“ nicht zu zerstören sondern zu schützen.

Wandel und Aufbruch

Wandel und Aufbruch ist daher nicht nur auf den Straßen bei „Fridays for future“ und verschiedenen Gruppen und Menschen zu spüren. Dem Aufruf zu einem neuen Lebensstil und einer neuen Kultur, folgen auch verschiedene Pfarren in ganz Vorarlberg.  Ganz konkret und im alltäglichen Tun, setzen die verschiedenen (öko-)Teams in den f5-Pfarren kleine und große Schritte um. Umstieg auf FAIRTRADE Kaffee, O-Saft und Schokolade, Vorträge und Filmabende mit Diskussion zu Themen der Nachhaltigkeit und Beiträgen im Pfarrblatt, Reinigung mit ökologischen Reinigungsmittel oder Opferlichter nicht aus Alu oder Plastik, sondern im Pfandsystem aus Glas, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Dabei geht es nicht nur um den Umweltschutz und einen schonenden Umgang mit den Ressourcen, es ist auch ein Handeln für mehr Gerechtigkeit. Ein ökosozialer, fairer und einfacher Lebensstil ist die beste Prävention und der beste Beitrag gegen Weltweite Armut, Kriege und Hunger. Die Entwicklungshilfe muss getragen werden, durch einen lokalen und maßvollen Konsum, der nicht auf Kosten anderer Menschen geht.
Je mehr Pfarren sich dieser „Bewegung“ anschließen, desto mehr Menschen können gewonnen und berührt werden. Gerade wir Christinnen und Christen wissen, um die Kraft des gemeinsamen Handelns, Feierns und Seins. Das Evangelium spricht nicht von Gewinnmaximierung, unendlichem Wirtschaftswachstum und Konsum, sondern von der wirklichen Freude die aus Gott, der Gemeinschaft und Solidarität mit anderen kommt. Wir sind nicht angehalten viele Projekte zu machen, sondern gewohntes Verhalten überdenken und gegebenenfalls zu ändern.

Jürgen Mathis
Einfach.fair.leben

www.ethikcenter.at/fairleben