In der Nacht auf den heutigen Sonntag wurde auf das Haus der Frohbotschaft in Batschuns, das derzeit 23 Flüchtlingen als Heim dient, ein Brandanschlag verübt. Die Behörden ermitteln bereits. Diözesanadministrator Dr. Benno Elbs und Caritas-Direktor Peter Klinger stehen diesem Ausdruck der Gewalt zutiefst besorgt gegenüber, der in über 20 Jahren Flüchtlingshilfe einen Einzelfall darstellt. Eine Stellungnahme.

„Die Caritas der Katholischen Kirche Vorarlberg und viele Pfarreien engagieren sich seit über 20 Jahren in der Flüchtlingsarbeit. Die Solidarität der Bevölkerung, mit der wir stets rechnen durften und der Hilfe, der wir oft begegnet sind, hat diese Arbeit erst ermöglicht und die letzten Jahrzehnte maßgeblich mitgetragen. Wir vertrauen auch weiterhin auf die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger und möchten uns an dieser Stelle bei ihnen für die Unterstützung unseres Engagements und die Mitarbeit bedanken.

 Ein wahnsinniger Einzelfall

Der verübte Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim in Batschuns stellt in diesen über 20 Jahren einen wahnsinnigen Einzelfall dar. Die Radikalität und die Gewaltbereitschaft, die hinter einem derartigen Anschlag stehen, erschüttern uns zutiefst. Denn ist es nicht gerade unsere Aufgabe, in jedem Menschen den Nächsten zu erkennen, der unsere Hilfe braucht. Es darf nicht sein, dass sich Gewaltbereitschaft und Hass über die Menschlichkeit erheben.

Wir, Caritas-Direktor Peter Klinger und ich, haben die Bewohner des Hauses der Frohbotschaft in Batschuns noch heute besucht. Es sind Kinder, Jugendliche, Familien, Frauen und Männer, die u. a. aus Syrien, Pakistan und Tschetschenien nach Vorarlberg kamen. Es war uns beiden ein Anliegen, bei den Menschen zu sein und ihnen unsere Hilfe und unseren Beistand zu versichern. Ebenso bieten wir den ermittelnden Behörden unsere vollste Unterstützung an.

Jene, die keiner eines Blickes würdigen

Wir bitten aus ganzem Herzen und vollster Überzeugung darum, gerade jenen zu helfen und gastfreundlich zu begegnen, die ihre Heimat – aus welchen Gründen auch immer – verlassen mussten. Und wir möchte an dieser Stelle das Bild des barmherzigen Samariters aufrufen, der gerade jenen sah, der abseits der Straße stand und den viele keines Blickes würdigten. Er ist unser Auftrag.

Gemeinsam besorgt uns dieser Ausdruck der Gewaltbereitschaft, wir danken den Behörden für ihren Einsatz und hoffen inständig, dass dieser nächtliche Anschlag aufgeklärt werden kann.


Diözesanadministrator Dr. Benno Elbs und Caritas-Direktor Peter Klinger