Gedanken zur Adventaktion „Bruder und Schwester in Not“.

Liebe Gläubige!

In der Adventzeit richten wir unseren Blick auf die Geburt eines bedeutenden Kindes. In dem Kind Jesus ist Gott Mensch geworden. Das Evangelium berichtet davon und erzählt uns mit der Geburt Jesu in Wahrheit auch von unserem Weg zum Menschsein, die Geschichte unserer Mensch-werdung. An der Krippe dürfen wir die göttliche Liebe atmen. Genau diese Liebe, diese Zuwendung Gottes drängt uns dazu, den Blick durch die Krippe Jesu hindurch  auf jene Menschen zu richten, die so dringend unserer Hilfe bedürfen. Denn die Krippe Jesu ist dort, wo Menschen Unmenschlichkeit, Hunger oder Durst erfahren.

Die Krippe Jesu liegt in den Slums von Nairobi in Kenia. Dort, wo das Leben auf der Straße demütigend und schwer ist. Niemand wählt diesen Weg freiwillig. Armut, der Tod der Eltern und Krankheiten wie AIDS treiben die Kinder auf die Straße. Es ist ihr letzter Ort. Verlassen und mittellos bleiben die Kinder zurück. Trotz aller  Probleme versuchen sie auf der Straße ihr Leben  in die Hand zu nehmen. Auf Müllhalden und in Abfalltonnen suchen sie nach Nahrungsmitteln  oder irgendetwas Brauchbarem, das noch verkauft werden könnte. Viele von ihnen sind  krank und unterernährt. Ihre Kleider sind schmutzig und zerrissen. Die Gesellschaft beobachtet sie argwöhnisch, will sie nicht sehen, vermutet Diebe hinter den Kindergesichtern und stößt sie aus. Doch der seelische Schmerz, nicht erwünscht und verlassen zu sein, ist weit schlimmer zu ertragen. Das Verlangen, der Straße zu entkommen und ein normales Leben führen zu können, ist der einzige große Wunsch dieser Kinder.

868 Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger. Jeder achte Mensch ist ohne ausreichende Ernährung. 100 Millionen davon sind Kinder unter fünf Jahren. Das im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen beschlossene Millenniumsziel, die Zahl der Hungernden in den Entwicklungsländern bis 2015 zu halbieren, ist nur noch schwer wenn nicht sogar kaum erreichbar. Und es liegt an uns, dieses Ziel doch noch möglich werden zu lassen.

Die Sicherung der menschlichen Grundbedürfnisse – Nahrung, Würde, Zukunft, Leben - ist das Ziel der Aktion „Bruder und Schwester in Not“. Und die Bereiche Gesundheit und Bildung für die Kinder dieser Welt stehen im Vordergrund unserer Bemühungen. Denn es ist einer der Grundaufträge unserer Kirche, sich um die Schwächsten dieser Welt zu kümmern. Denn bei ihnen ist die ganze Aufmerksamkeit Jesu. Wir brauchen Ihre Mithilfe für die Projekte der Aktion „Bruder und Schwester in Not“. Wir bitten um Ihre Spende für das Projekt „Amani“ in Nairobi in Kenia, für das Waisenhaus Katete in Malawi und für die Buschambulanz Malambo in Malawi, wo Säuglinge und Kinder medizinisch betreut werden können. 

Wir brauchen Ihre Mithilfe, damit Nächstenliebe in echter Form möglich werden kann. Wir stehen gerade in der Adventszeit in der Erwartung des Kommens unseres Erlösers und  seiner Botschaft: „Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben. Und ich war krank und ihr habt mich besucht“. Mit Ihrer Gabe wird die Krippe Jesu zu einem „Ort des Brotes“, zu einem „Ort der Hoffnung“ – in Kenia, in Malawi und überall.

Das Teilen ist eine Quelle der Freude. Diese Freude und eine gesegnete Adventszeit wünsche ich Ihnen von Herzen. Vergelt’s Gott für Ihre Hilfe.

Dr. Benno Elbs
Diözesanadministrator