Gedanken zur Adventaktion „Bruder und Schwester in Not“.

Liebe Gläubige!

Die Adventszeit unterstreicht eine Seite unseres Glaubens besonders: Wir sind wartende und hoffende Menschen. Die Begegnung mit dem Herrn wird in dieser Zeit zu einem Weg.

„Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott!“, ruft uns der Prophet Jesaja zu. Johannes der Täufer und die Propheten aller Zeiten erinnern uns immer wieder daran.

Ich lade Euch ein mitzubauen an dieser Straße der Hoffnung für uns persönlich und für andere.

Auch der selige Carl Lampert hat in der dunklen und kalten Gefängniszelle in seinem Herzen eine Straße gebaut für Christus.

Der ermordete Erzbischof von San Salvador, Oscar Romero, sagte: „Die Kirche muss die Stimme derer sein, die keine Stimme mehr haben. Und wenn keiner mehr etwas sagt, dann rede ich.“ Ähnliches finden wir auch bei Abt Franz Pfanner aus Langen bei Bregenz, der sagt: „Wenn keiner geht, dann gehe ich.“ Diese beiden Haltungen begleiteten Sr. Pacis Vögel nach Kenia in Afrika. Am Freitag, dem 02. Dezember 2011, wird Schwester Pacis Vögel aus Schwarzenberg posthum der Romero-Preis verliehen. Unermüdlich arbeitete sie an einer Straße der Hoffnung für die benachteiligten Kinder dieser Welt. Eine Straße, die bis in die unerträgliche Welt der Slums von Nairobi in Kenia führte. Vor wenigen Monaten explodierte inmitten eines solchen Slums eine Öl-Pipeline. Mehr als hundert Menschen mussten ihr Leben lassen und Tausende stehen nunmehr auf der Straße ohne ein Dach über dem Kopf.

Die Sicherung der Grundbedürfnisse des Menschen ist das Ziel der Aktion „Bruder und Schwester in Not“. Die Bereiche Gesundheit und Bildung für die Kinder dieser Welt stehen im Vordergrund unserer Bemühungen. Es ist die traditionelle Rolle unserer Kirche, dass sie sich um die Schwächsten bemüht. Und wir brauchen Eure Mithilfe für die Projekte der Aktion „Bruder und Schwester in Not“. Deshalb bitten wir um Eure Spende für das Waisenhaus in Katete in Malawi, für die Straßenkinder in Nairobi in Kenia und für die Buschambulanz Malambo in Malawi, wo Säuglinge und Kinder medizinisch betreut werden.

Bauen wir gemeinsam an diesen Straßen der Hoffnung! Wir werden selbst Beschenkte sein durch die Zuwendung und Liebe Gottes, durch leuchtende Kinderaugen, aus denen ein DANKE strahlt. Seine Freude in der Freude des Anderen finden, das ist das Geheimnis des Glücks, und wohl auch ein Geheimnis des Reiches Gottes.
 
Von Herzen wünsche ich Euch eine gesegnete und hoffnungsvolle Adventszeit.


Dr. Benno Elbs
Diözesanadministrator