Schon seit dem Jahr 2002 gibt es in der Medienstelle der Katholischen Kirche Vorarlberg Handpuppen im Verleih. Von wilden Piraten, sommersprossigen Kindern und einem geheimnisvollen Mönch, bis hin zu haarigen Wölfen und majestätischen Adlern gibt es schier unzählige Charaktere zum Ausleihen. Aber was für eine Geschichte soll gespielt werden? Welche Puppen eignen sich dafür? Wie baue ich Spannung auf? Und was ist bei einer Aufführung wichtig? Puppenspielerin und Medienstellen-Mitarbeiterin Angelika Heinzle-Denifle erzählt von ihren eigenen, spannenden Erlebnissen mit den Stoffgesellen und gibt Tipps und Tricks zum erfolgreichen Puppenspiel.

Was wird gespielt?

Angelika: "Zuallererst wird abgeklärt, welches Buch nun gewählt werden soll, passt es vom Thema her oder gibt es gerade etwas Aktuelles, das zur Sprache gebracht werden sollte. Dabei stelle ich mir Fragen wie 'Was ist die Kern-Aussage des Buches?' und auch 'Was möchte ich dem Publikum mitgeben?'. Die nächste Frage ist natürlich die der Rollenverteilung. Kann ich das Stück alleine spielen oder brauche ich Verstärkung? Dank dieser Richtschnur an Fragen findet sich schnell ein Stück, dass zu der jeweiligen Situation passt."

Angelika Heinzle-Denifle mitten im Spiel

Wie gestaltet man das Ambiente?

Angelika: "Ebenfalls wichtig für eine gute Umsetzung ist das passende 'Drum-herum'. Wenn ich die ausgesuchte Geschichte ein paar mal durchgelesen habe, betrachte ich genau die Bilder und entscheide dann, was für ein Hintergrund (Ort, Landschaft) dazu passt und zum Erleben dieser Geschichte beiträgt. Auch diese Art von Gestaltungsmaterial (bunte Tücher, Blumen, Blätter, Steine, bunte Holzklötze, Filzteile, Schnüre und vieles mehr) erhalten Sie im Verleih der Medienstelle. Auch wichtige Elemente wie Kronen, Sonnenbrillen, Umhänge, Zauberstäbe etc. finden sich bei unseren verleihbaren Requisiten und tragen zu einer kreativen Gestaltung bei."

Furchtlose Piraten

Was ist bei der Umsetzung wichtig?

Angelika: "Gerade das Einbinden der Zuschauer ist für mich essenziell für eine gelungene Vorstellung, die in Erinnerung bleibt. Dadurch wird das Spiel dann erst so richtig lebendig. Wenn die Wahl der Figur(en) getroffen und die Landschaft vorbereitet ist, spiele ich die Rolle(n) ein paar Mal durch, markiere mir die Stellen, wo ich das Publikum einschließen kann, durch Gespräch, einen Beitrag im Tun, da gibt es viele Möglichkeiten. Natürlich können die Kinder nach dem Spiel selbst einmal die Puppe in die Hand nehmen, oder auch eine kleine Rolle im Spiel übernehmen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und wenn alle sich einbringen können, eine gute Stimmung spürbar wird und die Geschichte gut rüberkommt - in gemeinsamem Nachdenken, Lachen und Austauschen - dann bin ich ganz zufrieden."

"Gerne möchte ich allen Eltern, Großeltern, Geschwistern, ErzieherInnen und PädagogInnen Mut machen, das einfach mal selbst auszuprobieren. Wer mal so eine Puppe in den Händen hat, spürt, wie positiv Kinder darauf reagieren - wie aufmerksam sie werden. Diese Figur wird dann wirklich 'lebendig' und ernst genommen. Kinder sind so dankbar für die Zeit, in der wir uns mit ihnen auseinandersetzen und ihnen schenken."

Portrait Angelika

 

Angelika Heinzle-Denifle,
Religionslehrerin, Handpuppenspielerin und Mitarbeiterin der Medienstelle seit 1980

 

 

In der rechten Spalte finden Sie bei Interesse zusätzlich einen Workshop zum Thema "Handpuppen im Gottesdienst" von Olaf Möller. Von Freitag, 25.11.2016 bis Sonntag 27.11.2016 gibt der renommierte Puppenspieler Tipps und Tricks an Interessierte weiter. Anmeldung erforderlich.

Eine gesammelte Auswahl unserer Handpuppen finden Sie hier.