Der israelische Regisseur Samuel Maoz spaltet mit seinem Film "Foxtrot" das Publikum in Israel. Beim Filmfestival von Venedig 2017 mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet, grenzt er für viele im Heimatland des Regisseurs an Verrat und regt die Diskussion um Krieg, Frieden und die Traumata einer ganzen Gesellschaft immer wieder an. Das Prädikat "sehenswert" muss für diesen Film jedenfalls in "unbedingt sehenswert" geändert werden.

Es klopft - und nichts ist mehr, wie es war. "Es tut uns sehr leid, aber ich muss Ihnen heute die traurige Mitteilung machen,...". Im "Dienst das Landes gefallen", heißt es über Jonathan, den Sohn des in Tel Aviv lebenden Paares Michael und Dafna. Und mit diesen Worten springen Leben, Psyche und Ehe von Michael und seiner Frau aus der Bahn.

Dafna verzweifelt, Michael ist getrieben von Wut - auf ein System, auf die Mensche, auf sich. Und dann tritt plötzlich eine dieser unergründlichen Wendungen ein, die das Leben manchmal für uns bereithält. Alles dreht sich und das Spiel beginnt ganz von Neuem - unter veränderten Vorzeichen allerdings.

Der Film, den Samuel Maoz mit "Foxtrot" da vorlegt, ist schlichtweg herausfordernd und gleichermaßen beeindruckend. Er ist tragisch, hintersinnig, humorvoll und geradezu schmerzhaft komisch. Er zeigt ein Land, das sich in seiner eigenen Geschichte verfängt, das gezeichnet ist von Kriegstraumata, er zeigt ein Paar, das nach Leben strebt und junge Soldaten, die sich ihren Checkpoint - irgendwo im Niemandsland - mit einer handvoll wilder Kamele teilt.
Absurd, vielleicht. Satirisch, ganz sicher, sehernswert: auf jeden Fall!

"Foxtrot" im Kino in Vorarlberg

TASKino / Rio Kino, Feldkirch
Mo 16.7.2018, 18.00 Uhr
Di 17.7.2018, 20.30 Uhr
Mi 18.7.2018, 18.00 Uhr

Filmforum Bregenz
Do 16.8.2018, 20.00 Uhr
Sa 18.8.2018, 22.00 Uhr

Mehr zum Film

  • Israel/D/F/CH 2017 -  Regie: Samuel Maoz - | 113 Min. - OmU.
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