Zum 11. Mal bringen die Filmtage zum Recht auf Nahrung - Hunger.Macht.Profite - kritische Dokumentarfilme auf die Kinoleinwände. Von 3. bis 6. Mai sind sie auch in Vorarlberg zu sehen.

Chocolate's Heart of Darkness, Fields of Anger, Mothers of the Land und The Ants and the Grasshopper - bei vier hochkarätigen Dokumentarfilmen hat man auch heuer wieder die Qual der Wahl. Oder man schaut sich einfach alle vier Filme nebst Filmgespräch an - sie finden nämlich glücklicherweise alle an aufeianderfolgenden Tagen statt.

International - mit deutschem Untertitel

„Dem Hunger.Macht.Profite.-Team ist es wieder gelungen, vier international vielbeachtete Dokumentarfilme zu ihrer Premiere nach Österreich zu holen und produziert dafür die deutschsprachigen Untertitel. Das ist wichtig, um die darin angesprochenen Themen für alle zugänglich zu machen“, sagt Barbara Waschmann von normale.at. In anschließenden Filmgesprächen können die BesucherInnen mit lokalen Initiativen und ExpertInnen über die Filme, Probleme und Lösungsmöglichkeiten diskutieren und sich informieren, was aktiv gegen die Zerstörung unser aller Lebensgrundlage getan werden kann.

Chocolate’s Heart of Darkness

Wir wissen oft nichts über die Herstellungsbedingungen von Produkten, die wir selbstverständlich täglich konsumieren. So auch bei Schokolade: Der Film “Chocolate’s Heart of Darkness” zeigt, dass sklavenähnliche Arbeitsbedingungen auf Kakaoplantagen tief in Regenwaldgebieten, wo auch Kinderohne Lohn und Schutzkleidung arbeiten, Normalität in der Kakaoproduktion sind. Und das, obwohl Gütesiegel auf den Erzeugnissen das Gegenteil behaupten. “Menschenwürdige Arbeits- und umweltschonende Produktionsbedingungen dürfen nicht auf Freiwilligkeit beruhen. Es braucht verbindliche Regelungen und eine gesetzliche Grundlage für Konzerne, um diese unerträglichen Zustände zu beenden”, sagt Lukas Schmidt, Geschäftsführer von FIAN Österreich.

Fields of Anger

Auch in Europa stehen Kleinbauern und -bäuerinnen unter massivem Druck. Viele sind zum Aufgeben gezwungen - so auch in Frankreich. Der Film ‘Fields of Anger’ thematisiert neben den Ursachen auch die daraus folgende Verzweiflung sowie das Thema des bäuerlichen Suizids. Im Zentrum stehen französische Bäuerinnen, die sich kraftvoll zum Widerstand zusammengeschlossen haben, um die zugrundeliegenden Strukturen zu ändern und um die Politik herauszufordern.  "Ausgebrannt, im Regen stehen gelassen und vor die Frage gestellt, ob es noch weitergehen kann - das kennen auch KleinbäuerInnen in Österreich leider nur zu gut. Es ist an der Zeit, ein völlig neues Kapitel in der Agrarpolitik aufzuschlagen. Die Filmtage Hunger.Macht.Profite sind ein Ort, um darüber nachzudenken und zu sprechen, was sich ändern muss”, so Markus Blümel von der ÖBV-Via Campesina Austria.

Mothers of the Land

Frauen stehen in der vordersten Reihe im Kampf gegen die Klimakrise. Sie tragen weltweit zwar am wenigsten zur Erderwärmung bei, sind aber am stärksten davon betroffen. Denn meist sind sie nicht nur für sich, sondern auch für die Versorgung ihrer Kinder, NachbarInnen und ihre Community verantwortlich. Hunger.Macht.Profite. zeigt eindringliche Porträts von Frauen, die Widerstand leisten. In “Mothers of the Land” wird deutlich, dass es für fünf Bäuerinnen im Hochland der Anden zunehmend schwierig wird, eine traditionell indigene und agrarökologische Landwirtschaft aufrecht zu erhalten. Denn mit dem Klima verändert sich nicht nur das Wetter, sondern auch der Boden. Er verliert an Fruchtbarkeit.

The Ants and the Grasshopper

Den Verlust der Biodiversität kennt auch die Bäuerin Anita Citaya in Malawi. In ihrer Community kämpft sie nicht nur gegen die Klimakrise, sondern auch gegen das Patriarchat. “The Ants and the Grasshopper” zeigt, wie sie mit ihren Worten Menschen zum Umdenken bewegt. Auf einer Reise durch die USA versucht sie auch dort die Menschen des Landes für das dringendste Problem unserer Zeit zu sensibilisieren. Die ProtagonistInnen dieser Filme gehen mutig und leidenschaftlich voran, um eine lebenswerte und global gerechte Zukunft zu schaffen. “Es ist an der Zeit, anzuerkennen, wie Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat, die Klima- und Ernährungskrise hervorbringen. Die wichtigeBotschaft der ProtagonistInnen ist, sich zu kümmern - wir können die Herausforderungen unserer Zeit meistern, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen”, so Naomi Reinschmidt von AgrarAttac.

Filmprogramm in Vorarlberg

Di, 3.5.2022 RIO Kino Feldkirch, 20:00, Chocolate’s Heart of Darkness
Mi, 4.5.2022 Altes Kino Rankweil, 20:00, Fields of Anger
Do, 5.5.2022 Metro Kino Bregenz, 20:00, Mothers of the Land
Fr, 6.5.2022 Spielboden Dornbirn, 19:30, The Ants and the Grasshopper

Preise: € 8,00 Normalpreis / € 6,00 ermäßigt

In Kooperation  mit Welthaus Vorarlberg, Südwind Vorarlberg und Filmforum Bregenz