Der spektakuläre und in zentralen Bereichen neuartige Actionfilm aus dem Marvel-Universum „Black Panther“ läuft in Vorarlbergs Kinos

Klaus Feurstein

M.L. King und Malcolm X im Actionfilm

Die Figurenkonstellation
Ein schwarzer Superheld als König eines mythischen Reiches in Afrika, der eigentlich keine Gewalt anwenden will. Ein superböser weißer Antagonist, der skrupellos und brutal seine Geldinteressen durchsetzt. Ein gutmütiger weißer CIA-Agent auf der Seite des Königs. Und der eigentliche Antagonist, ein athletischer, kompromissloser Schwarzer, der mit Gewalt seine Brüder und Schwestern global aus der Ausbeutungssituation zur Weltherrschaft führen will. Den Showdown bestreiten die beiden Schwarzen: quasi Martin Luther King gegen Malcolm X.

Afrikanische Protagonisten
So konsequent mit schwarzen Schauspielern (es gibt in „Black Panther“ eigentlich nur zwei weiße) waren Filme höchstens im Blaxpoitation-Kino der 70er Jahre besetzt. Aber das waren Low-Budget-Produktionen und die afrikanischen Protagonisten bewegten sich auf fremdem Terrain: in den Slums der amerikanischen Vorstädte mit Kriminalität, Drogen und Prostitution. „Shaft“ (1971) war der erfolgreichste.

Afrikanische Kultur
In „Black Panther“ aber werden die Schwarzen im Kontext ihrer afrikanischen Leitkultur gezeigt. Damit betritt der Film wirklich Neuland und die afroamerikanische Kultur ist erstmals als afrikanische im Zentrum des Pop-Kinos angekommen.

Feministische Position
„Black Panther“ ist eigentlich ein Genre-Mix aus Fantasy, Action und Sciencefiction. Der gleichnamige Protagonist ist zugleich König und mit übernatürlichen Kräften ausgestatteter Beschützer des märchenhaften afrikanischen Staates Wakanda. Unterstützt wird er von seiner Mutter, einer machtvollen Herrscherin, und weiblichen Elitekämpfern. Damit liefert der Film, eher untypisch für diese Genres, auch noch ein feministisches Statement.

Der Kampf um Vibranium
Dank des übernatürlichen Metalls Vibranium, das nur Wakanda besitzt, ist es den anderen technologisch und kulturell hoch überlegen. Die Existenz des Landes wie die der magischen Substanz wird vor der Weltöffentlichkeit geheim gehalten. Als ein skrupelloser Weißer das Geheimnis entdeckt und Vibranium an zweifelhafte Mächte verkauft, gibt es Handlungsbedarf und damit Stoff für fulminante Actionszenen - obwohl der Protagonist eigentlich auf Gewaltlosigkeit setzt. Den Höhepunkt des Films bildet schließlich der Kampf des schwarzen Panthers mit dem auf Gewalt setzenden afro-amerikanischen Widersacher, grandios in Szene gesetzt mit den spektakulärsten Mitteln der Tricktechnik, auf Augenhöhe mit den anderen Filmen aus dem Marvel-Universum (Avengers, Spiderman, Thor u.a.), dem auch „Black Panther“ angehört.

Ein afrikanischer Traum
"Afrofuturismus“ nennt man diese Art Film, der „dem Alltagskampf schwarzer Amerikaner einen spirituellen Sehnsuchtsort entgegensetzt: Was wäre gewesen, was könnte sein, wenn der weiße Mann uns nicht aus der Heimat verschleppt hätte? Ein Afrikanischer Traum als Ersatz für den verwehrten American Dream…“ (Andreas Borcholte, Spiegel online)

 

Zu sehen ist "Black Panther"
derzeit im cineplexx Hohenems und in der Kinothek Lustenau