Die Wirtschaftskrise führte zu Verschärfungen am Arbeitsplatz. Männer, die ihre Arbeit verlieren, trifft es tief ins Mark. Hier erzählt ein Betroffener:

Von Markus Hofer

„’Und was schaffasch du?’ – ‚I bin arbeitlos.’ – ‚Ah, so ...?!?’. Früher hätte ich mir das gar nicht vorstellen können,“ – erzählt Peter, ein von Arbeitslosigkeit Betroffener – „aber dann ist es sehr schnell gegangen und ich stand ‚auf der Straße’, wie man so schön sagt. Der Anfang ging noch, lang liegengebliebene Arbeiten konnte ich angehen und beim AMS habe ich mich auch gemeldet. 


Die Zeit dann war hart, ein Gang durch Schluchten und Gipfel der Gefühle, der Gesundheit, der Beziehung. Gesundheitlich bin ich immer noch anfällig - sitze auch heute wieder mit einer Verkühlung vor dem PC und schreibe diese Zeilen. Die Absagen zu den Bewerbungen, die ich schon versendet oder übergeben habe, nehmen mich stark mit, lassen mich immer wieder an mir selbst zweifeln, untergraben mein Selbstwertgefühl. Tiefe Schluchten der Verzweiflung und des Selbstmitleids tun sich auf. Nur hin und wieder gelingt es mir, einen Berg zu erklimmen, wenn ich voller Hoffnung eine neue Bewerbung abgebe. 


In der Beziehung geht es auch drunter und drüber. Wir selbst als Paar bleiben auf der Strecke. Das geht so weit, dass die Teller fliegen müssen, bis wir wieder miteinander reden können. Derzeit befinde ich mich auf einer Ebene und laufe dahin, halte Ausschau nach den Gipfeln, die ich im Traum gesehen habe, von denen ich weiß, dass es sie gibt. Ich versuche den Schluchten fern zu bleiben oder sie nach Möglichkeit zu überspringen. Hin und wieder werde ich an deren Rändern stehen, werde ich auch hineinfallen, aber ich habe den festen Willen, wieder herauszuklettern, um mich wieder auf die Suche nach den Gipfeln zu machen.“