„Alles im grünen Bereich!“ So hätten es die Männer gern. Werden Krisen oder Grenzen aber ignoriert, dann droht die Unzufriedenheit, der Männerblues. Statt inne zu halten, geben viele noch mehr Gas.

Von Markus Hofer

Wir Männer sind nicht automatisch auf die Butterseite des Lebens gefallen, nur weil wir Männer sind. Wir stecken in vielen Rollen und Zwängen, wissen oft kaum mehr, wie wir da hineingeraten sind und schon gar nicht, wie wir wieder herauskommen. Nicht selten fühlt man(n) sich eher als Getriebener, wie als Gestalter seines Lebens. Überforderung, Stress, Existenzsorgen und der Zwang zur permanenten Selbstdarstellung nagen nicht wenig an unserem Männerleben. „Perfekt und unglücklich!“ Das kann aber nicht das Motto unseres Männerlebens sein.


Das Männliche wird zur Maske, wenn Niederlagen nicht sein dürfen, wenn wir immer funktionieren, immer volle Leistung bringen müssen, wenn keine Brüche erlaubt sind. Die Lebensfreude beginnt so allmählich zu schwinden, der Männerblues macht sich breit. Wir kreisen dann nur noch um uns selber und mit der Zeit wird der Kreis zu einer Spirale, die uns immer weiter hinunter zieht in ein tiefes Loch. Doch Niederlagen oder mühsamere Phasen gehören nicht nur zum Leben, sie können auch zu neuen Ufern führen, wenn wir wieder Tritt fassen.