Jährlich gibt es Preise für familienfreundliche Betriebe und für Mütter wird in dieser Beziehung sehr viel getan. An die Väter wird dabei allerdings weniger gedacht, doch auch für Männer ist die Familie zunehmend wichtig.

von Markus Hofer

Work-life-balance ist derzeit ein großes Thema. Es geht darum, wie man Arbeit und Privatleben besser zusammen bringt, vor allem aber auch, wie Beruf und Familie für die Betroffenen gut unter einen Hut zu bringen sind. Und wer sind die Betroffenen? Vorrangig denkt man dabei natürlich an die Mütter. Das ist gut so, nur wird diese Frage zunehmend auch für Männer zum Thema. Immer mehr, vor allem junge Väter wollen nicht nur mit dem Beruf verheiratet sein und ein Außenseiterdasein in der Familie spielen.

So ist grundsätzlich die jährliche Suche nach den „familienfreundlichsten Betrieben“ in unserem Land eine gute Sache. Schaut man sich aber die repräsentativen Folder an, wird deutlich: da geht es vor allem um Frauen, auch wenn alle Ausschreibungen geschlechtsneutral formuliert sind. Dabei täte gerade ein väterspezifischer Fokus ganz gut, denn immer wieder höre ich, dass es mit der Väterfreundlichkeit in Betrieben noch nicht so weit her ist.

Muss ein Vater mit seiner Tochter zum Zahnarzt, ist es manchmal besser, er sagt, er müsse sein Auto zum Service bringen. Da wird er in einigen Betrieben auf mehr Verständnis stoßen. Es gibt Unternehmen, und das erzählen mir auch Männer, in denen wirklich sehr viel für die Mütter getan wird. Umgekehrt geht man aber in aller Selbstverständlichkeit davon aus, dass die Väter in vollem Ausmaß nur für den Betrieb da zu sein haben. Von der Väterkarenz gar nicht zu reden, das wird manchmal gar nicht gern gesehen. Wie wär’s einmal mit einem Preis für den väterfreundlichsten Betrieb? Das würde manche sicher zum Nachdenken bringen…