Felix Rohner hat Berufsschüler im Alter zwischen 16 und 20 Jahren Vater-Sohn-Geschichten schreiben lassen, wahre oder erfundene. Alles war erlaubt. Die Geschichten faszinieren und erschüttern. Sie berühren so oder so.

Vater und Sohn trafen sich jeden Morgen in der Küche beim Kaffee und lasen die Zeitung. Wie jeden Morgen musste der Sohn früher zur Arbeit. Die wenigen Worte, die man so wechselte, waren immer die gleichen. Am Abend wiederholte sich die Prozedur. Doch am Wochenende kannte man die beiden nicht mehr. Die sich sonst so fremd schienen, waren plötzlich wie Brüder und unternahmen viel miteinander.

Es war ein Vater und ein Sohn. Einmal forderte er den Sohn auf, mit ihm ein Bier zu trinken. Das war das erste Mal. Für den Sohn war das ein großer Moment.

Es war einmal ein Vater und ein Sohn. Der Vater wurde 40 und der Sohn wußte einfach nicht, was er ihm zum Geburtstag schenken sollte, denn er hatte kein Geld für Geschenke. Da machte er sich auf den Weg und wanderte zum Meer. Er ging zwei Tage hin und zwei Tage zurück und brachte ihm eine Handvoll Sand. Der Vater war sehr gerührt über den schönen roten Sand und sagte: "Aber es war doch so ein weiter Weg bis zum Meer!" Doch der Sohn antwortete: "Aber Vater! Der Weg ist Teil meines Geschenkes!"

Es war einmal ein Vater, der immer zu seinem Sohn sagte, dass er dumm sei. darum wurde der Sohn auch dumm und das blieb bis zu seinem Tode.

Es war einmal ein Vater, der hatte einen Sohn. Er liebte ihn über alles. Das Problem war nur, dass er den Sohn nie lobte, sondern ihm immer nur sagte, was er falsch gemacht hatte. So kam es dazu, dass sich der Sohn immer mehr von seinem Vater abwendete. Er merkte nicht, dass der Vater einfach keinen Mut dazu hatte.

Es war einmal ein Sohn, der mit seinem Vater nie so gut auskam, wie er wollte. Er gab ihm nie das Gefühl, dass er ihn liebte. Aber als er auf dem Sterbebett lag, sagte er es zu mir. Das war ein sehr schönes Erlebnis.

Ich kenne meinen Vater nicht, weil er meine Mutter, nachdem er sie geschwängert hatte, sofort verlassen hat. Aber das hat mich nicht besonders gestört, weil er jahrelang Alimente zahlen musste, und wir ihn ausnahmen, wie eine Weihnachtsgans.

Meine traurigste Geschichte war, als ich von den Ärzten erfuhr, dass mein Vater gestorben ist. Ich denke heute noch viel an ihn und vermisse ihn sehr.

An einem schönen Tag, fragte mich mein Vater, ob ich ihm nicht helfen wollte, die Alphütte von meinem Opa zu renovieren. Während der Arbeit haben wir dann fürchterlich gestritten. Beim Heimfahren, beide waren verärgert, blieb er auf einmal stehen, stieg aus, machte die Beifahrertür auf und sagte: "Rutsch rüber!" Ich durfte das Auto fahren. Das war ein gutes Zeichen der Versöhnung. Wir haben uns den Rest der Fahrt gut unterhalten.

Es war einmal ein Sohn, der hatte den besten Vater der Welt. Obwohl sie es sich nie sagten, wussten sie, dass sie das beste Team der Welt waren.

Der Vater ist die Mutter des Charakters des Sohnes! Der Sohn ist die Zukunft des Vaters! Väter, lobt euere Söhne, egal was sie tun! Fördert unsere und euere Zukunft. Die Zukunft liegt in der Vergangenheit.