Söhne und Töchter schreiben über ihre Väter. Die Geschichten sollen Väter bestätigen, ihnen Mut machen und sie können sogar Wege und Möglichkeiten aufzeigen. Beim Lesen entsteht nicht selten der Eindruck: Wenn die Väter nur wüssten, wie wichtig sie sind!

 

 von Walter Greußing

Was Söhne und Töchter von Vätern, insbesondere den eigenen, halten und was sie sich von ihnen wünschen, das hat Markus Hofer in einem neuen Buch zusammengestellt.

"Ich finde, zu einer perfekten Familie gehört ein Vater, denn wenn man keinen hat, dann fehlt irgendwie eine Person im Leben eines Kindes. Der Vater sollte auch einmal zu Hause sein und nicht immer fort, bis ihn seine Kinder nicht einmal mehr kennen. Man sollte auch über Probleme reden können und er sollte einen verstehen." Das findet die 14-jährige Elisabeth.

Ein Sohn vom Land betont: "Ich bin dankbar, einen solchen Vater zu haben, und hoffe, dass ich auch mal so ein guter Vater werde." Damit steht er keineswegs allein da, bei dem was Vorarlberger Söhne und Töchter im Alter von 8 bis 18 Jahren zum Thema "Vater" zu sagen haben.

Dennoch, wie ein Leit- oder vielmehr Leidmotiv zieht sich eine Klage durch die meisten Erfahrungen: Die Väter arbeiten zuviel, kommen abends spät nach Hause und sind dann auch noch gestresst und gereizt. Als zusätzliches Manko empfinden die Kinder, wenn die Väter ihre Gefühle gegenüber ihren Söhnen und Töchtern nicht zeigen können. Oder wenn sie so wenig von sich preisgeben, dass sie dem eigenen Nachwuchs fremd bleiben.

Dabei wollen Kinder gar keine perfekten oder idealen Väter. Was sie brauchen, sind solche, die greifbar sind! Das bringen die Betroffenen oft deutlich auf den Punkt, wenn sie darlegen, was sie an ihren Vätern so mögen, was sie von ihnen brauchen und wie es funktionieren kann. "Manche Geschichten lesen sich wie kleine Ratgeber für Väter" so Autor Dr. Markus Hofer. Der Leiter des Männerbüros der Katholischen Kirche Vorarlberg will keineswegs die Väter auf die Anklagebank setzen. "Ich habe dieses Buch für die Väter gemacht, für die Aktiven als Dank und Bestätigung, für die Ratlosen zur Orientierung, für die Entmutigten zur Bekräftigung, für die Ignoranten zur Herausforderung, und für manche Geschiedenen, damit sie den Mut nicht verlieren", so Hofer.


Markus Hofer: Kinder brauchen Väter. Söhne und Töchter über ihre Väter. "Topos plus"-TB 413, 128 Seiten, (ISBN 3-7867-8413-2)