Es ist sehr schwer Worte zu finden um zu beschreiben, wie ein Mann und Vater fühlt, nach dem er einen jahrelangen Kampf Vater sein zu dürfen, verloren hat: Resigniert, traurig, gedemütigt, kriminalisiert, weil ich mich gewehrt habe.


von einem dem Männerbüro namentlich bekannten Betroffenen


Im Laufe der Scheidung wurden meine Kinder, ein Junge und ein Mädchen, von ihrer Mama vor die Türe gestellt mit der Botschaft: „Ihr könnt schauen, wie das Leben beim Papa ist!“ Ich war guter Dinge und wie selbstverständlich stellte ich mich der anspruchsvollen Aufgabe. Ich lebte über Monate mit meinen beiden Kindern in einer Zwei-Zimmerwohnung, während meine Exfrau allein das eheliche Haus bewohnte und keiner geregelten Arbeit nachging. Ich kündigte in der Firma, in der ich 18 Jahre arbeitete und nahm einen interessanten, aber schlecht dotierten Job an. Mit dem konnte ich jedoch meine Situation als alleinerziehender Vater besser vereinbaren und hatte flexible Arbeitszeiten. Ich schaffte es in kürzester Zeit und unter widrigsten Umständen, den Kindern eine tolle Wohnung mit Garten und bestem sozialen Umfeld zu bieten. Mein behinderter Sohn erfuhr jede erdenkliche Förderung und entwickelte sich prächtig.

Die Richterin am zuständigen Gericht brauchte zwei Gutachten, die aber mit aller Eindeutigkeit mir die Obsorge der Kinder zusprachen. Beim zweiten Gutachten wurden von meiner Exfrau Vorwürfe des sexuellen Missbrauches geäußert. Der Kinderpsychologe durchschaute ihre Vorgangsweise und nahm bei der Verhandlung dazu Stellung. Als alleinerziehender Vater den Vorwurf des sexuellen Missbrauches an den eigenen Kindern zu verarbeiten, braucht Monate, gute Freunde und ein rechtes Maß an Glauben. Ebenso sprachen sich die Jungendwohlfahrt und das IfS für einen Verbleib der Kinder bei ihrem Vater aus. Mit der Zusage auf 65% der Alimente zu verzichten, stimmte die Exfrau meiner Obsorge zu. Die Kinder wurden befragt und kinderpsychologisch untersucht mit dem unerschütterlichen Ergebnis, dass sie bei mir leben wollen und bestens versorgt sind. Gut, würde man meinen, jetzt kommt Ruhe in die Geschichte und der Lebensmittelpunkt der Kinder ist klar definiert. Jetzt haben die Kinder und ihr Vater wieder das Recht zu leben und durchzuatmen.

So dachte ich zumindest, doch ab diesem Zeitpunkt wurde mein Weltbild als Vater und Mann erschüttert. Ich versuchte mich verzweifelt vor Gericht gegen neue Vorwürfe der Kindesmutter zu wehren, rechtfertigte mich und meinte alles widerlegen zu müssen: erneuter Vorwurf des sexuellen Missbrauches, Kindervernachlässigung, zu wenig Förderung für den behinderten Sohn. Mit solchen Vorwürfen wurde ich kontinuierlich kriminalisiert. Nach dreieinhalb Jahren aus der Luft gegriffener Vorwürfe und der Gutheißung des Gerichtes wurde ich von meinen ehemaligen Schwiegereltern sogar als potenzieller Mörder beschrieben und aufgrund dieser Aussage wurde ein obligatorisches Waffenverbot gegen mich verhängt. Die Beeinflussungen, Besuchsrechtsverletzungen und der Druck, der von Seiten der Mutter und der Großeltern auf die Kinder gemacht wurde, ignorierte die Richterin. Letztendlich beantragte sie ein weiteres Gutachten, wie sich erst später herausstellte vom behandelnden Familientherapeuten meiner Exfrau. Er befand eine nähere Bindung der Kinder zu ihrer Mutter als zu ihrem Vater.

Zu der Zeit gründete ich eine neue Familie, 400 km weit weg mit einer Frau, die ich über alles liebe. Sie behandelte meine Kinder, wie wenn es ihre eigenen wären. Ich war glücklich. Ihre mittlerweile fast erwachsenen Kinder haben uns rührend aufgenommen und jeder hatte in der Familie seinen Platz.

Anträge, den Gerichtsstand und somit die Richterin zu wechseln, wurden abgelehnt. Anfang des Jahres wurde mir die Obsorge der Kinder entzogen. Die Kinder wurden im Auftrag der Richterin von der Schule abgeholt. Ich und meine Familie konnten sich nicht mehr von ihnen verabschieden, sie leben jetzt bei ihrer Mutter.

Ich leide seit über drei Jahren an Schlafstörungen, weine sehr oft (wenn es keiner sieht) und träume in der Nacht von Gerichtsverhandlungen, in denen ich von der Richterin gedemütigt werde, mich ohne Ende rechtfertige, mich machtlos und unverstanden fühle. Ich liebe meine Kinder und wollte ihnen ein guter Vater sein.