Unfruchtbarkeit und Potenz müssen gar nichts miteinander zu tun haben. Als Soldaten als Samenspender gesucht wurden, gab es große Überraschungen. Die Qualität der Samenzellen sinkt offensichtlich.

Von Markus Hofer

Eine Kinderwunschklinik bei Wels bat in einem Brief an das Militärkommando um die Mithilfe der Soldaten und Grundwehrdiener. Dabei ging es um ein ganz besonderes Anliegen - nämlich um eine Samenspende. Die Nachfrage im Bereich der künstlichen Befruchtung sei sehr hoch, es gebe derzeit aber zu wenige Samenspender, hieß es in dem Schreiben der Kinderwunschklinik. Beim Bundesheer habe man das Angebot weitergeleitet, auch wenn es natürlich keinen Befehl zur Samenspende gab.


An sich ist das schon ein zweifelhafter Umgang mit der eigenen Fruchtbarkeit, denn Kinder brauchen schließlich Väter und nicht nur einen Samenspender!


Die Überraschung kam etwas später, denn es gab für die meisten Spender Absagen, weil ihre Spermienqualität nicht den Anforderungen entsprach. Zwanzig Soldaten seien zur Samenspende angerückt, doch nur jeder Fünfte kam als Spender in Frage, für die anderen war die Latte offenbar zu hoch. Allerdings wurde gleich betont, dass dieses Kriterium nicht heiße, dass diese Männer zeugungsunfähig seien.


Immer mehr Paare bleiben ungewollt kinderlos und zur Hälfte liegt die Ursache bereits beim Mann. Diese Männer sind nicht impotent, sexuell ist da alles in Ordnung, aber die Qualität ihrer Samenzellen reicht nicht aus. Einmal wird die Samenanzahl mit dem Alter weniger, wie es umgekehrt auch für eine Frau mit 35 schwieriger ist, Mutter zu werden, als mit 25. Hinzu kommt, dass die Qualität der Spermien sehr anfällig ist für Stress und Luftverschmutzung. 


Unfruchtbar heißt bei den meisten Männern nur, dass im Samenerguss zu wenige und/oder zu unbewegliche Spermien sind, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Befruchtung kommt, sehr gering ist. Mit sexueller Potenz hat das nichts zu tun, aber leider kennen viele den Unterschied nicht.