Männer und Frauen ordnen oft verschiedenen Dingen unterschiedliche Bedeutung zu, und darin kann Konfliktstoff liegen - sogar bei der so schönen „Versöhnung im Bett“ kann es zu Missverständnissen kommen.

Von Markus Hofer

Das Schönste am Streiten ist bekanntlich die Versöhnung, vor allem natürlich wenn sie im Bett stattfindet und man das Gefühl hat, dass rundum alles wieder stimmt. Es ist ja schön, wenn es auch körperlich spürbar wird. Dennoch, so einfach ist es nicht immer. Manchmal scheitert die ersehnte Versöhnung genau an diesem Punkt.
Marianne und Kurt haben gestritten. Beiden tut es leid, es gibt schon eine beruhigte Sendepause und beide sehnen sich nach Versöhnung. Dann landen die beiden nicht ganz zufällig im Bett. Kurt wird aktiv und Marianne reagiert erneut gekränkt. Was ist da passiert?


Für uns Männer ist in solchen Situationen Sex ein Akt der Versöhnung, d.h. man versöhnt sich dadurch, dass man miteinander schläft und dann ist alles wieder in Ordnung. Für Frauen ist die Reihenfolge eher eine andere: Erst versöhnt man sich und dann der Sex. Dieser Unterschied kann dazu führen, dass zwar beide sich versöhnen wollen und trotzdem kracht es wieder. Marianne sträubt sich gegen seine vorschnellen Versuche und Kurt denkt sich: Die hört überhaupt nicht auf zu streiten, jetzt will sie immer noch nicht mit mir schlafen. Marianne hingegen denkt sich: Der nimmt den Streit überhaupt nicht ernst, jetzt will er schon mit mir schlafen, bevor wir überhaupt darüber geredet haben. 


Beide meinen es gut und reagieren trotzdem aneinander vorbei. Für uns Männer ist Sex wie Friedenspfeife rauchen. Da muss man nichts reden, das ist ein Ritual! Für Frauen ist es eher eine Art Besiegelung, nachdem man vorher darüber geredet hat. Wie immer, es hilft, wenn man um die Unterschiede weiß.