Wenn Männer und Frauen verschieden sind, heißt das nicht, dass die einen besser sind als die anderen. Sie können sich gut ergänzen, manchmal aber kommt es zu handfesten Missverständnissen.

Von Markus Hofer

Wenn Frauen Probleme mit Männern besprechen, glauben wir schnell, sie wollen Lösungsvorschläge. Stattdessen bräuchten sie nur einen mitfühlenden Zuhörer. Probleme sind im beziehungsorientierten Muster der Frauen nicht zuerst zum Lösen da, sondern zum Reden. Sie verlangen nach Mitgefühl. Wenn eine Frau sich beklagt, dass sie eine Freundin nervt, dann hilft es gar nichts, wenn wir ihr vorschlagen: „Triff sie halt nicht mehr.“


Ratschläge und Mitgefühl schließen sich zuweilen aus und trotzdem sind beide wichtig. Wir Männer tendieren dazu, Probleme nicht ernst genug zu nehmen, wenn wir sie nicht gleich lösen können. Was nicht auf die Schnelle geht, kehren manche lieber unter den Teppich, entwickeln Pseudolösungen oder weichen in Aktivismus aus.


Man kann aber Probleme auch zerreden, bis neue entstehen. Man kann auch zu viel reden und es reicht nicht immer mit dem Reden. Dann muss auch gehandelt, etwas getan, etwas verändert werden. Das Frauen- und das Männermuster können sich hervorragend ergänzen, aber die Feinabstimmung ist im konkreten Fall eine Herausforderung.