Auch für die Jugend steigt heute der Stress und zwar gerade durch ihre Medien und die tausenden Möglichkeiten, die sie haben.

Von Markus Hofer

Unlängst hatte ich mit einem jungen Mann zu tun, neunzehn Jahre alt und kurz vor dem Ausbrennen. Auf der einen Seite hat er einen tollen Beruf, der ihn aber sehr fordert und schließlich will er es auch zu etwas bringen. Gleichzeitig hat er kein Privatleben, das ihm da ein guter Ausgleich wäre, kein Ruhepol, den er eigentlich bräuchte. Kaum kommt er heim, geht nämlich die nächste Party los. Mit Handy und Facebook ist man ja ständig vernetzt und es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendetwas angesagt wäre. Das eigene Image will in diesem Alter ja auch noch gepflegt sein. Er ist wirklich nicht zu beneiden.


Dabei, meint seine Mama, könnte er doch so nette, ruhige Mädchen haben. Schwiegertöchter, wie sie Mama halt ganz gerne sehen würde. Stattdessen hat er einen ‚steilen Zahn’, wie wir früher gesagt hätten, eine junge Frau im vollen Partyalter, die ihn total auf Trapp hält, auch wenn er abends noch so müde heim kommt. Der junge Mann ist kurz vor dem Ausbrennen. 


Die jungen Menschen von heute sind vermutlich nicht viel anders als wir früher – nur haben sie viel mehr Möglichkeiten und damit steigt auch der Stress. Wer will denn schon etwas versäumen? Zu versäumen gibt es aber an allen Ecken und Enden, nicht zuletzt bei den hunderten von friends im Facebook. Die Erwartungshaltung der Eltern kommt natürlich auch dazu, bis das ganze Umfeld nur noch Vollstress ist.
Was können Eltern tun? Wirklich helfen können sie nicht, die Zeit der Erziehung ist vorbei. Wahrscheinlich können sie nur schauen, wie sie ihm den Druck der Erwartungen nehmen können. Ein Anfang wäre es.