Burnout: Am Beginn steht meistens Begeisterung, hohes Engagement, und viel Einsatz. Doch dann werden Warnsignale des Körpers systematisch ignoriert

Von Markus Hofer

Wer ausbrennt, brennt zuerst einmal. Der Weg ins Burnout beginnt mit vollem Einsatz und hohem Engagement, sei es beruflich oder familiär. Diesem Engagement wird alles andere geopfert. Genau diese Opfer sind aber auf Dauer zu viel. Es wird zu viel geopfert, es bleibt zu viel auf der Strecke: Einmal das Bedürfnis nach Entspannung, Schlaf und Erholung, aber auch eigene Interessen und Neigungen kommen zu kurz. Das Leben vereinseitigt sich immer mehr, spitzt sich gleichsam immer mehr zu.


Auf die Begeisterung folgt oft eine Phase der Stagnation und der Frustration. Man merkt, dass man durch das eigene Tun keine wirklichen Fortschritte erzielt, an Grenzen stößt. Rückschritte und Enttäuschungen kommen hinzu. Der Einsatz wird als erfolglos und mühsam erlebt, führt aber vorerst nicht zu Veränderungen der eigenen Ziele. Zur dauernden Müdigkeit kommen Konzentrationsschwächen, Schwindel und Angstgefühle. Nicht selten suchen solche Menschen dann Ablenkung und Trost in Alkohol, Nikotin, Internetaktivitäten, vielem Essen oder häufigerem Sex. Es ist aber nicht wirklich Entspannung, die sie da finden. Es ist viel eher ein suchtartiges, konsumierendes Verhalten. 


Die sozialen Kontakte sind meist schon sehr eingeschränkt. Man verliert mit der Zeit auch die positiven Gefühle gegenüber anderen Menschen, meidet Kontakte und Begegnungen, beginnt allmählich sehr stereotyp in Schwarz-Weiß-Mustern zu denken. Es folgen meist Schuldzuweisungen, sei es an andere als aggressives Verhalten oder an sich selbst als depressives Verhalten. Nun ist die Situation ernst, aber sie wäre noch nicht hoffnungslos.