Burnout und Depression gelten schon als Modekrankheiten, jedenfalls nehmen sie massiv zu. Sie sind aber nicht dasselbe. Gerade für Männer kann es wichtig sein, das eine nicht hinter dem anderen zu verbergen.

Von Markus Hofer

Burnout und Depression scheinen für manche wie ein Zwillingspaar und werden nicht selten in einem Atemzug genannt. Doch sind es letztlich zwei verschiedene Dinge, die auseinander gehalten werden müssen. Das gilt, auch wenn Burnout im fortgeschrittenen Stadium durchaus depressive Züge annehmen kann. Eine Vermischung könnte sogar verhängnisvoll sein. Eine Kollegin von mir wollte sich wegen Burnout professionelle Hilfe holen und wurde auf Depression behandelt. Diese offensichtlich falsche Behandlung löste erst ihr endgültiges Burnout aus. 


Burnout und Depression sind verschiedene Bewegungen. Depression ist eine ständige Bewegung nach unten, eine Bewegung, die richtiggehend zieht und gegen die die Betroffenen zunehmend ihre Kraft verlieren. Im Bild eines Panthers im Käfig hieße Depression: Der Panther legt sich in eine Ecke des Käfigs und würde am liebsten sterben.


Nicht so der Burnout-Panther, der zieht weiter seine Runden, Runde für Runde, immer weiter, bis er eines Tages einfach nicht mehr kann. Burnout ist wie eine endlose Bewegung immer weiter, bis der Motor zu stocken beginnt, bis er irgendwann einfach ausläuft, stehen bleibt und nichts mehr geht. Es sind verschiedene Bewegungen mit meist auch unterschiedlichen Ursachen. 


Bei Männern gibt es die Versuchung, Depressionen hinter Burnout zu verstecken. Burnout klingt nämlich harmloser. Das klingt mehr nach zuviel arbeiten und das kann ein Mann besser zugeben als eine Depression, für die er sich eher schämt. Im Ernstfall ist es aber sehr wichtig, genau hinzuschauen. Falsche Scham hilft uns Männern hier nicht weiter.