Der Vatertag ist vorbei, doch das Thema sollte weiter gesponnen werden. Auch Männer wollen Beruf und Familie besser vereinen können. Väterfreundlichere Betriebe könnten ihnen hier entgegen kommen.

Von Markus Hofer

Früher übten die Männer ihren Beruf als Bauern, Handwerker oder Gewerbetreibende im Umfeld der eigenen Familie aus. Die Kinder erlebten den Vater in seinem Beruf und hatten einen Bezug zu seiner Arbeit. Mit der Industrialisierung wurde die Arbeit in Industriebetriebe verlegt und nun wurde der Vater zu dem, der morgens aus dem Haus geht und abends müde heimkommt. 


Heute erleben wir einen Aufbruch der jungen Väter, die sich mehr als bislang mit ihrer Rolle auseinander setzen und denen es wichtig ist, neben dem Beruf auch aktiv Vater zu sein. Dafür braucht es in Zukunft mehr Unterstützung seitens der Betriebe. In der Firma Saab, Schweden, gab es vor einigen Jahren eine Aktion in Richtung Vaterschaft. In der ganzen Firma hingen Plakate, die einen jungen Vater mit seinem Baby zeigten und darunter stand der Satz: Bessere Väter sind bessere Mitarbeiter. Bei uns stellt sich umgekehrt nicht selten die Frage, ob ein Mann, wenn er mit seiner Tochter zum Zahnarzt muss, in der Firma nicht besser vorgibt, sein Auto zum Service bringen zu müssen.


Dabei sind bessere Väter tatsächlich bessere Mitarbeiter, das haben auch Studien bestätigt: Sie sind ausgeglichener, beziehungsfähiger, die besseren Allrounder, können besser unterscheiden und delegieren und sind auch gesünder. Darauf können Betriebe doch eigentlich nicht verzichten. 


In Zukunft werden die qualifizierten Mitarbeiter eher knapp werden und da wird es auch für die Väter eine Frage sein, wie sehr ihnen die Firma hier entgegenkommt und der Arbeitsplatz väterfreundlich ist. Was das heißt? Darüber werden wir in Zukunft verstärkt nachdenken müssen. Es geht nicht nur um Väterkarenz und Teilzeit, sondern auch um viele kleine, atmosphärische Maßnahmen.