Schon einmal geisterte der Papamonat durch die politischen Schlagzeilen unseres Landes. Die neue Regierung hat die Idee nun in ihr Programm aufgenommen – mann wird sehen, was daraus wird.

Von Markus Hofer

In der letzten Regierung war es Männerminister Buchinger, der eine Idee ins Spiel brachte, die in einigen Ländern bereits umgesetzt wird: der Papamonat. Nach Vorstellung des Ministers hätten frischgebackene Väter bald nach der Geburt ein bis zwei Monate in Karenz gehen können und wären dafür etwa in der Höhe des Kindergeldes abgegolten worden. Die Familienministerin blockierte damals umgehend mit dem lapidaren Kommentar: „Kein Bedarf!“ Bedarf kann man allerdings auch wecken. Schließlich hatte niemand einen Bedarf nach Mobiltelefonen, bevor es diese gab. Leider kommen in unserem Land neue Ideen schlagartig in die Mühlen der politischen Farbenlehre. 


So ein Papamonat könnte gerade für junge Väter eine Initialzündung sein für das neue Leben als Papa. Wer nicht nur einen Reifen wechseln kann, sondern jetzt auch einen Babypopo sanft reinigen, ist nicht mehr derselbe Mann, der er vorher war. Wer auch nur einen Monat lang das intensive Leben mit Mutter und Kind geteilt hat, wird vermutlich auch später die eigene Vaterrolle aktiver wahrnehmen. Zudem ist es eine Chance für die Partnerschaft, wenn Vater und Mutter gemeinsam ein paar Wochen beim Kind sind.


Soll er doch Urlaub nehmen!, sagen manche. Aber genau das ist der Punkt: Ein Papamonat muss auch so heißen, damit er etwas bewirkt. Damit könnte die Gesellschaft zeigen, dass ihr die Väter wichtig und etwas wert sind. Wenn ein Mann in den Papamonat geht, dann macht das auch in den Betrieben einen Unterschied. Der junge Mann muss den Grund seines Urlaubs nicht kaschieren, sondern darf dazu stehen. Das Papasein wird so zum Thema und irgendwann auch ein Teil der Unternehmenskultur. Männer, die ihr Betrieb im Vatersein unterstützt, werden umgekehrt wieder umso mehr Loyalität gegenüber ihrem Betrieb zeigen.