Die gesetzliche Grundlage wäre geschaffen, dass mehr Männer in Karenz gehen. Doch der große Boom ist noch nicht ausgebrochen. Darum startete das Frauenministerium eine Kampagne, um Väter zu motivieren.

Von Markus Hofer

Viele Väter überlegen sich ernsthaft, in Karenz zu gehen. Laut Studien wären sogar zwei Drittel grundsätzlich dazu bereit. Doch tatsächlich sind es nur bescheidene 5 Prozent aller Jung-Väter, die diesen Schritt auch wagen. Doch es sind immer mehr Väter, die die wertvollsten Momente im Leben ihrer Kinder selbst so dicht miterleben wollen. Die Kampagne des Frauenministeriums „Echte Männer gehen in Karenz“ wendet sich an jene Männer, die noch zögern, eine Karenzzeit in Anspruch zu nehmen und möchte ihnen Mut machen: "Nützt die einzigartige Chance und gönnt euch diese Zeit mit eurem Nachwuchs". 


Die Worte der Frauenministerin sprechen diesmal auch dem Männerbüro aus der Seele: „Väter kehren mit gesteigerter sozialer Kompetenz wieder in den Job zurück. Unternehmen müssen informiert werden, dass die Karenz Vorteile bringt und kein Urlaub ist. Wichtig sind Karenzmanagement, eine Begleitung der Väter während der Karenz und eigene Wiedereinstiegs-beauftragte. Karenzväter und –mütter sollen keine Angst haben müssen, von der Karriereleiter zu stürzen.“


„Bei traditionellen Rollenbildern“, meint die Frauenministerin, „muss in Österreich noch viel Umdenken stattfinden. Väter sind nicht weniger männlich, wenn sie zuhause bleiben und sich um ihre Kinder kümmern. Ich wünsche mir, dass in Zukunft jeder fünfte Vater zuhause bleibt. Und dass dies gesellschaftlich geschätzt wird.“


Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen außer vielleicht noch einer kleinen Bemerkung: Je mehr sich Männer an der Familienarbeit beteiligen, umso länger halten Beziehungen und Ehen. Es lohnt sich also in vielerlei Hinsicht!