Der Leiter des Männerbüros plädiert für einen leidenschaftlichen Vatertag, bei dem es um mehr geht als um Krawatten oder Spirituosen. Doch kann auch eine Herausforderung für Mütter sein!

Von Markus Hofer

Rund um den Muttertag gab es viel zu lesen, was die Mütter leisten und wie wichtig die Eigenschaften der Mütterlichkeit sind. Das geschieht natürlich zu Recht. Danach kommt meist ein gut gemeinter Wink an die Väter, der offensichtlich tröstlich sein sollte. Dieser Wink lautet unisono: Auch ihr Männer könnt das erreichen, wenn ihr mütterlich werdet. Nein, möchte ich da laut aufschreien. Die Männer sollen nicht mütterlich sondern väterlich werden. Väterlichkeit ist auch ein Wert in sich! 


Es ist schön, wenn Männer leidenschaftlich Vater sind und nicht nur irgendwie. Doch leidenschaftlich wird ein Vater nur, wenn er das Männlich-Väterliche in sich entdeckt und nicht das Weiblich-Mütterliche.
Die Forschung hat gezeigt, dass der Einfluss schon auf Kleinkinder umso besser ist, je verschiedener Vater und Mutter sind. Die Väter sollen also sich und den Kindern zu liebe etwas Eigenes und durchaus Männliches entwickeln und nicht nur die Mutter imitieren; nur so werden sie auch leidenschaftliche Väter. Sie dürfen ihr Kind vor Freude in die Luft werfen, auch wenn Mama daneben fast stirbt. Wenn Väter nämlich nur die Erfüllungsgehilfen der Mutter sind, dann ziehen sie sich über kurz oder lang zurück.


An die Adresse der Mütter heißt das vermutlich: Wenn ihr ebenbürtige Partner wollt, aktive Väter, auf die ihr euch verlassen und mit denen ihr die Verantwortung teilen könnt, die euch wirklich helfen, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen, dann müsst ihr umgekehrt das Gefühl der Überlegenheit als Mütter aufgeben.