Der Papamonat, eine alte Forderung der Männerbewegung, wurde im Frühjahr sogar von der Frauenministerin ins Spiel gebracht. Was bisher nur für Beamte galt, soll für alle angestellten Väter möglich werden

Von Markus Hofer

Nach der Geburt des Kindes soll es Vätern künftig möglich sein, parallel zum Mutterschutz einen Monat zuhause bei Frau und Kind zu bleiben. So ein Papamonat könnte „Lust auf mehr machen“, meint Frauenministerin Heinisch-Hosek und hofft in Folge auf verstärktes Engagement in der Väterkarenz.
Die Initiative der Frauenministerin ist grundsätzlich zu begrüßen, wenn nicht die etwas eindimensionale Begründung wäre. Sie fordert den Papamonat, damit Frauen entlastet werden und durch die Väterkarenz wieder früher arbeiten gehen können. Dagegen ist prinzipiell nichts zu sagen, aber es ist zu wenig. Solche Initiativen sind bedeutsam, weil die Väter an sich bedeutsam sind, wichtig und unverzichtbar! Zudem tut es den Männern selber gut, wenn sie ihr Vatersein aktiv leben.


Fraglich ist, ob die Idee eines verpflichtenden Papamonats wirklich Sinn macht, denn es gibt Entwicklungen, die lassen sich nicht einfach verordnen. Vielmehr sollte die Bedeutung der Väter noch mehr ins Bewusstsein der Gesellschaft gehoben und die Unternehmenskultur väterfreundlicher werden.


Die Frauenministerin beklagt immer wieder, dass ihre Initiative zur Väterkarenz nicht besser fruchtet. Die Gretchenfrage aus Männersicht ist aber: Wie ernst meint sie es wirklich, wenn es um die Männer geht? Wenn es um die Obsorgefrage im Scheidungsfall geht, ist von ihrer vermeintlichen Väterfreundlichkeit nämlich nichts mehr zu merken. Wenn man die Männer ins Boot bringen und sie zur Veränderung bewegen will, muss man es wirklich ernst mit ihnen meinen. Die Aufgabe eines Vaters ist nämlich wesentlich mehr als die Entlastung der Mutter.