Der Zivildienst soll auch dahingehend reformiert werden, dass in Zukunft junge Männer im Kindergarten als Helfer ihren Dienst leisten können, eine sinnvolle Ergänzung in einem sonst rein weiblichen Umfeld.

Von Markus Hofer

Immer wieder wird beteuert, dass es am Verdienst liege, dass Männer nicht in pädagogische Berufe gehen. Das stimmt, aber es ist vermutlich gar nicht der entscheidende Grund. In vielen typischen Männerberufen verdienen sie gleich viel oder weniger als im Kindergarten. Es ist eher das weibliche Image, das sie davon abhält. Deshalb ist es eine gesellschaftliche Herausforderung zu überlegen, wie wir da Bewegung ins Spiel bringen können. Zivildiener in Kindergärten wären eine gute Idee.


Die bisherigen Erfahrungen in Deutschland zeigen, dass die jungen Burschen bei den Kindern toll ankommen. Besonders bei den allein erziehenden Müttern sind die Rückmeldungen sehr gut. Deren Kindern fehlt eben oft eine männliche Bezugsperson im Alltag. Für die Mädchen wie Buben ist es gut, schon im Kindergarten auch mit Männern Umgang zu pflegen.


Natürlich können Zivildiener nur Helfer oder Assistenten sein und nicht die Hauptverantwortung übernehmen; das versteht sich von selber. Umgekehrt kann man von Eltern auch nicht verlangen, dass sie zuerst Pädagogik studieren, bevor sie Kinder bekommen.


Ein Zivi erzählt: „Es war eine schöne Zeit und man lernt fürs Leben dazu. Mit den Kindern rumhängen, das ist richtig klasse. Kinder sind einfach das Beste. Du bist als Zivi meist der Held für die. Wenn die Kinder irgendwelche bescheuerten Aktionen bringen...dann liegt man manchmal echt unterm Tisch. Ich will diese Zeit nicht missen.“ 


Genau solche „Helden“, die ein männliches Element einbringen, bräuchten wir zusätzlich zu den Pädagoginnen. Dabei denke ich durchaus an „richtige Kerle“, nicht nur an besonders softe. Richtige Kerle – allerdings mit einer Sensibilität für Kinder und einem gewissen Idealismus. Vielleicht wären diese Zivis die künftigen Kindergärtner oder Volksschullehrer, weil sie die Bedeutsamkeit der Herausforderung erlebt und Freude daran gefunden haben.