Der Lehrerberuf ist inzwischen fest in Frauenhand. Gerade in den vielen Volksschulen unseres Landes gibt es kaum noch männliche Lehrer; manchmal ist der Hausmeister der einzige Mann an der Schule.

Von Markus Hofer

Von den Kandidaten, die sich heuer für das „Bachelorstudium Volksschule“ an der PH Feldkirch gemeldet haben, waren 93 weiblich und nur 18 männlich. Nun ist es nicht so, dass die Pädagoginnen das nicht gut machen würden, aber es fehlen einfach die Männer für die Mädchen wie die Buben. Viele Jungs wachsen in einem weitgehend weiblichen Erziehungsumfeld auf und da fehlen die männlichen Rollenbilder, an denen sie sich orientieren können. Oft fragwürdige Männergestalten aus Computerspielen treten dann an deren Stelle.
Den politisch Verantwortlichen ist diese Thematik grundsätzlich bewusst. Es hat auch verschiedene Gründe, warum Männer nicht in den Lehrerberuf drängen. Anscheinend liegt es aber auch an der Aufnahmeprüfung mit ihren musikalischen und stimmlichen Erfordernissen, an denen männliche Kandidaten scheitern. Die Vizerektorin betont jedoch, dass für den Volksschul-Unterricht ein Mindestmaß an Rhythmusgefühl und die Fähigkeit Kinderlieder zu singen unverzichtbar seien. 


Da frage ich mich: Was ist verzichtbarer, die Männer oder das Singen? Diese Logik ist für mich schwer nachvollziehbar. Muss ein Mann wirklich erst singen können, damit er ein guter Lehrer sein kann? Vielleicht lernen sie bei ihm dafür wieder etwas ganz anderes. So entsteht der Eindruck, dass das Schulwesen bereits derart femininisiert ist, dass ein Großteil der Männer als Lehrer schon gar nicht mehr in Frage kommt. Aus Sicht der Kinder und Jugendlichen ist es dringend notwendig, dass wir die Männerfrage ernster nehmen; und das sage ich auch als Opernliebhaber!