Grenzenlose Mütter bezahlen das nicht selten mit fehlendem Respekt ihnen gegenüber. Die Mütter sind für die Söhne da und nicht umgekehrt.

Von Markus Hofer

Eine gängige Frage: „Was muss eine Mutter tun, um von den Söhnen respektiert zu werden?“ Natürlich gibt es ein paar Dinge, die eine Mutter nie tun sollte: ihn vor anderen blamieren oder ihn am Arm bis vor die Schultüre bringen, um ihn dort zum Abschied vor der ganzen Klasse abzuknutschen. Der arme Kerl wird Wochen brauchen, bis er den Platz in der Hackordnung wieder erlangt hat. Stellen Sie sich einfach wieder vor, er sei Winnetou oder Spiderman, das hilft. Wenn die Mutter den Buben in seiner noch so jungen Männlichkeit nicht respektiert, wird das auch umgekehrt nicht kommen.


Respekt ist etwas, das nur in Gegenseitigkeit funktionieren kann und damit stellt sich zuerst die Frage, wie sehr die Mutter (oder Pädagogin) Respekt vor dem Vater hat bzw. grundsätzlich vor Männern. Die innere Haltung gegenüber dem anderen Geschlecht wirkt sich aus, auch wenn es gar nicht ausgesprochen wird. Buben spüren instinktiv, ob sie mit einer gewissen Achtung als kleine Männer behandelt werden. Dann wachsen umgekehrt auch bei ihnen die Achtung und der Respekt. 


Achtung entsteht mehr aus der Distanz und darum ist das Schlimmste für Söhne eine gluckenhafte Dauerbemutterung, in der es nur Nähe gibt. Die Mutter als beste Freundin des Sohnes hat eher etwas mit Missbrauch zu tun. Damit hängt zusammen, dass die Mutter (oder Pädagogin) auch hierarchisch ihre Position einnehmen sollte. Sie steht mit den Jungs keinesfalls auf derselben Stufe, was diese nur verwirren würde. Sie waren vor ihnen und sind für sie verantwortlich und darauf möchten Buben sich auch verlassen können.