Weihnachten ist ein Höhepunkt des Jahres, bei dem es mit den Gefühlen oft hoch her geht. Manchen Männern ist fast unheimlich zumute und sie sind froh, wenn sie etwas Handfestes zu tun haben.

Von Markus Hofer

Mann freut sich natürlich auf das Fest und trotzdem scheuen manche Männer die Emotionen, die mit dem Weihnachtsfest verbunden sind. Auch wenn dabei vielleicht mancher Kitsch sich in das Familienfest eingenistet hat – die Erwartungen an diesen Abend sind meistens sehr hoch und haben eben viel mit Gefühlen zu tun. Das ist für manche das Unheimliche an Weihnachten, weil es für Männer, denen die Sicherheit wichtig ist, etwas Unkontrollierbares hat.


Es ist auf jeden Fall ein sehr sinnliches Fest, wo trotz Zuckerguss zentrale Ereignisse des Lebens eine Form bekommen, einen Ausdruck. Es ist ein Fest, bei dem es um die Geburt Christi geht, aber auch um unser eigenes Geborensein, um Kinder und Kindheit, um Familie, um Mütter und Väter und gleichzeitig geht es um Formen und Farben, um Gerüche und Stimmungen, Bilder und Geschichten, Klänge und Melodien. Gerade das ist das Schöne, dass die Sache um die es geht, eingebettet ist in den Tonfall der Weihnachtsgeschichte, das Licht von Kerzen, den Klang von Liedern und den Geruch von Keksen.


Auch wir Männer bestehen nicht nur aus dem Kopf allein. Das ist das Revier, in dem wir uns vielleicht am besten auskennen und am sichersten fühlen. Gerade zu Weihnachten dürfen wir aber den vielleicht unheimlichen Sprung wagen in unser eigenes Kindsein. Wenn wir das Kind in uns nicht leben lassen und pflegen, vertrocknen wir zu schnell. Wir dürfen uns fallen lassen in die naive Sinnlichkeit dieses Festes mit all den Gefühlen, die damit verbunden sind. Wer sich nur im Kopfbereich bewegt, an dem geht das wirkliche Leben vorbei. Vielleicht ist gerade das auch eine wichtige Botschaft von Weihnachten.