Ostern ist nicht der Geburtstag des Osterhasen. Da geht es eigentlich um Erlösung. Doch hat ein richtiger Mann so etwas nötig? Der hilft sich doch selber und braucht keine Hilfe.

Von Markus Hofer

Django, den Hut weit über die Augen herunter gezogen und den Sarg im Schlepptau, ist der Prototyp des einsamen Westernhelden. Er ist der gnadenlose Rächer: Gott vergibt – Django nie! Ohne Rücksicht auf Verluste verlässt er sich in ständiger Kampfbereitschaft nur auf sich selber - und geht dabei kaputt. Das Leben selbst wird gnadenlos zu dem, der keine Gnade kennt und mit keiner Gnade rechnet. „Andere beten – Django schießt!“, heißt einer dieser Filme. Wer als Werkzeug nur den Hammer (Colt) kennt, hält jedes Problem für einen Nagel. Wer sich nur auf sich selber verlässt, ist von allem anderen verlassen.


Wir Männer tun uns schwer mit dem Vertrauen in etwas, das über unsere eigene Kraft hinausgeht. „Selbst ist der Mann!“ lautet die verlockende Devise. Es zählt dann für Männer nur die eigene Kraft, die eigene Leistung – und sie überfordern sich dabei nicht selten.


Dabei ist es so entlastend, zu spüren, dass ich nicht allein bin, dass es nicht nur auf mich ankommt. Es ist schön, wenn man(n) auch einmal kapitulieren darf und sagen: Ich weiß nicht mehr weiter. Jetzt musst DU! Das wird aber nur möglich, wenn wir loslassen, ein Stück weit aufgeben, uns hingeben, glaubend vertrauen. Letztlich wird es möglich, wenn wir merken, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind, dass wir uns nicht selbst retten können, sondern bereits gerettet sind, wenn wir uns nur retten lassen. Manneskraft und Gottesfurcht, männliche Stärke und religiöses Vertrauen sind kein unüberbrückbarer Gegensatz. Wir sind erlöst, wenn wir uns erlösen lassen. Nur Django kennt keine Gnade.