Am Jahresende geht es rund. Das alte Jahr wird abgefeiert und manchmal fast überladen mit gut gemeinten Vorsätzen starten wir in das neue Jahr. Doch weniger wäre hin und wieder mehr, mehr Zeit, mehr Leben.

Von Markus Hofer

Silvester, Sekt und Raketen sind angesagt. Wieder einmal ist ein Jahr zu Ende gegangen und wieder einmal ist die Welt nicht untergegangen, trotz verschiedener Prophezeiungen. Doch die Lust diverser Unheilspropheten, scheint ungebrochen. Mal ist es die Wirtschaftskrise, das Energie-Ende, die Erderwärmung oder auch nur der Mayakalender.


Wir sollten uns davon nicht anstecken lassen. Aber wir könnten den Jahreswechsel für eine ruhige Stunde nützen und schauen, was uns für das nächste Jahr wirklich wichtig und was letztlich nur Ballast ist, billiges Füllmaterial des Lebens. 


Mein Wunsch an uns zum Jahresbeginn wäre: ein Mehr an gutem Leben. Nicht alle, aber viele von uns leben in relativem Wohlstand, sind materiell abgesichert und ohne Armutsgefährdung. Doch ist das allein schon das gute Leben? Nicht wenige haben viel und sind unglücklich, weil sie noch mehr wollen. Andere haben genug, aber sie sind unzufrieden, weil sie es nicht genießen können oder weil sie gar nicht sehen, dass sie genug hätten. Das gute Leben ist aber auf jeden Fall weniger als alles. Im Gegenteil: Weniger ist mehr!


Weniger friends und dafür mehr echte Freunde, weniger Netzwerk und dafür mehr reife Beziehungen, die auch die Zeit und die Chance haben zu wachsen und zu reifen, weniger small talk und dafür mehr tiefe Gespräche, die auch die Seele berühren.