Die Fastenzeit geht an manchen spurlos vorüber. Andere machen sich vielleicht Gedanken über die eigene Figur und überlegen eine Fastenkur. Möglicherweise darf’s aber auch noch ein bisschen mehr sein.

Von Markus Hofer

Wir Männer stehen zwischen Himmel und Erde. Klingt vielleicht etwas pathetisch, oder großspurig würden andere sagen. Und doch, wenn wir geerdet sind, dürfen wir auch nach dem Himmel greifen und müssen uns nicht so schnell mit den kleinen Brötchen des Alltags zufrieden geben. Wer nur Visionen hat, gehört vermutlich wirklich zum Psychiater, und wer gar keine Visionen hat, vertrocknet am Boden.


Die beiden Extreme sind der Macher und der Träumer. Der Macher steht mit beiden Beinen am Boden und werkelt vor sich hin -  aber er kann nicht fliegen. Der Träumer fliegt durch die Lüfte und phantasiert vor sich hin – aber er hat keine Wurzeln. Der Macher steht in der Gefahr, sich im Materiellen zu verlieren und keinen Bezug zum Spirituellen zu finden. Der Träumer steht in der Gefahr abzuheben und in seinen Träumereien den Boden zu verlieren. Der eine bewirkt wenig, weil er keine wirklichen Ziele hat, der andere, weil er nichts wirklich umsetzt.


In diesem Sinn stehen wir Männer zwischen Himmel und Erde und um ganz zu sein, müssen wir diesen Spagat wagen. Wir müssen unfruchtbaren Ballast loslassen, um wieder leichter zu werden, um den Himmel wieder in den Blick zu kriegen. Die wirklich wichtigen Dinge hingegen müssen wir ernst nehmen, damit wir geerdet sind und unser Leben Gewicht hat. 


Bäume können gegen den Himmel wachsen – aber nur, wenn sie in der Erde verwurzelt sind, sonst fallen sie um. Der Baum bezieht aus der Erde die Kraft und vom Himmel das Licht. An den Himmel reichen können wir nur, wenn wir gut geerdet sind. Mit weniger sollten wir uns aber auch nicht zufrieden geben.