Mit dem Aschermittwoch geht der Fasching zu Ende. Für Christen beginnt an diesem Tag die vierzigtägige Fastenzeit bis Ostern. Hat die Symbolik des Aschermittwochs auch etwas mit den Männern zu tun?

Von Markus Hofer

Die Kirche beginnt die Fastenzeit mit einem besonderen Ritual am Aschermittwoch. Das Aufstreuen der Asche soll uns erinnern an unsere Vergänglichkeit, uns nach dem Übermut des Faschings unsere Begrenztheit und Bedürftigkeit vor Augen führen. Vielleicht täte es gerade uns Männern gut, hin und wieder daran erinnert zu werden, dass wir aus Staub sind. Männliche Aufgeblasenheit, die sich selbst zu wichtig nimmt, hat in unserer Welt schon schlimme Dinge angerichtet. Die Botschaften des Aschermittwochs für uns Männer könnten sein:
„Du bist nicht so wichtig.“ Ohne Demut gibt es vermutlich kein wahrhaftes Menschsein und kein menschliches Glück. Wenn wir nachts zum Sternenhimmel aufschauen, erkennen wir, wie klein wir sind. 


„Du wirst sterben.“ Alles, was lebt, vergeht. Das Leben ist begrenzt und wir können es nicht kontrollieren. Wir sind nicht allmächtig und können nie alles im Griff haben. Wenn wir uns weigern, auch die bitteren Verluste unseres Lebens anzunehmen, können wir nicht ganz Mensch werden.
„Das Leben ist schwer.“ Wenn wir unser Leben zu leicht machen, wird es leer und oberflächlich. Leid und Trauer gehören zum Leben. Nur so sind wir wirklich lebendig. 


„Das Leben dreht sich nicht um dich.“ Wir sind Teil von etwas, das viel größer ist als wir. Wir sind Teil des Lebens, Teil eines großen, heiligen Geheimnisses. In unserem Leben geht es um etwas Größeres.
Ich bin überzeugt, dass uns gerade der Glaube an einen noch Größeren vor männlichem Größenwahn bewahren kann. Wahre Größe beginnt erst dort, wo wir uns selber nicht mehr so wichtig nehmen. Die Fastenzeit könnte uns helfen, in uns hinein zu hören, was echt ist und was falsch, was uns wirklich stärkt oder nur lähmt. So werden wir dann auch erfahren können, was Erlösung heißt.