Rund um Neujahr haben die guten Vorsätze Hochkonjunktur. Manchmal funktionieren die guten Vorsätze nicht, weil die Altlasten noch nicht beseitigt sind.

Von Markus Hofer

Früher nannte man die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr die „Zeit zwischen den Jahren“. Und es ist gar nicht schlecht, wenn wir nicht nur vor, sondern auch zurück schauen. Dazu gehört auch ein Blick auf die Altlasten, die wir gerne heimlich, still und leise ins neue Jahr mittragen. Das können unbewältigte Probleme sein, die wir vor uns her schieben, unversöhnte Kränkungen, die wir nicht ansprechen oder auch eingeschliffene Gewohnheiten, mit denen wir nicht mehr glücklich sind. Ein ehrlicher Blick in unsere Männerseele zeigt uns bald, was da noch zu klären wäre.


Und wie kann das gehen? Ein englisches Sprichwort sagt, dass es zur Bewältigung von Problemen drei Möglichkeiten gebe: Change it, leave it or love it. Wörtlich übersetzt: Wir können die Situation verändern, sie verlassen oder beginnen sie zu lieben. Das klingt zwar nach einfachem Rezept, aber da ist viel dran.
Wenn wir uns einer Situation ernsthaft stellen, ergeben sich immer wieder Möglichkeiten etwas zu verändern. Vielleicht ist die Lösung gerade etwas, was wir noch nicht versucht haben. Möglicher Weise können wir bei uns selber ein Muster ändern, was dann die ganze Situation verwandelt. Nur dürfen wir mit dem Ändern nicht bei den anderen anfangen – dann suchen wir nur Ausreden. Bei uns selber können wir etwas tun. 


Wenn wirklich nichts geht, müssen wir vielleicht tatsächlich einen Schlussstrich ziehen, das Problem loslassen, die Angelegenheit wegstellen, der Situation aus dem Weg gehen – wie immer das im konkreten Fall aussehen wird. Und zu guter Letzt können wir auch noch unsere innere Einstellung ändern. Der ernsthafte Versuch einen Menschen zu verstehen, kann der erste Schritt sein, ihn zu lieben.