Buben sind anders als Mädchen. Das hat auch Folgen für deren Mütter, denn für ihre Töchter spielen sie als Frau noch länger eine beratende Rolle. Buben, wenn sie keine Muttersöhne sind, orientieren sich viel früher neu.

Es gibt Bubenmütter, Mädchenmütter und ‚gemischte Mütter’, also solche mit Söhnen und Töchtern. Der mütterliche Karriereverlauf einer reinen Bubenmutter wird vermutlich anders aussehen als der einer reinen Mädchenmutter. „Hätte ich doch nach den beiden Jungs noch ein Mädchen bekommen“, meint Claudia, „dann könnte ich mich noch lange um sie kümmern und hätte jemand zum Reden.“ Ihre Burschen sind heftig am Pubertieren oder schon darüber und manchmal ist sie völlig ratlos und verzweifelt. Der Papa schmunzelt eher, weil ihm das alles so bekannt vorkommt. 

Immer dieselben Ratschläge

Immer wieder kriegt sie dieselben Ratschläge. Sie müssen halt loslassen, sich als Mutter von ihnen lösen und sie ihren Weg ziehen lassen. Eigentlich ist Claudia gerne Mutter und hat sich darauf gefreut. „Und jetzt soll alles schon vorbei sein?“, meint sie, „Und Schluss mit dem Familienleben?“ Ganz so schlimm wird es nicht werden – Söhne komme lieber wieder nach Hause, wenn man sie auch gehen lässt – aber irgendwie hat sie recht. Eine reine Bubenmutter wird schneller „arbeitslos“; unter Anführungszeichen natürlich. Es ist sicher für sie wie für ihre Jungs besser, wenn sie wieder mehr arbeiten geht oder ein neues Hobby anfängt, als wenn sie zunehmend verzweifelt um ihre Jungs kreist. Man kann es auch positiv sehen: Bubenmütter werden früher wieder frei. Es gibt verschiedene Wege als Mutter. Manchmal muss man sich nach einer intensiven Mutterphase auch als Frau wieder neu erfinden.