„Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst dein Zimmer aufräumen?!“ Viele Mütter kennen vermutlich die Situation. Doch bei Buben wirkt das viele Reden nicht sehr. Sie brauchen viel mehr klare Anordnungen.

„Mach das bitte, mir zu liebe.“ Solches Flehen bleibt bei den Jungs oft unerhört, während man Mädchen durchaus damit gewinnen kann. Mädchen sind meist sozialer orientiert, mehr auf das persönliche Beziehungsnetz bezogen. Sie machen etwas nicht ungern der Lehrerin oder Mama zu liebe.

Machen wir einen Deal

Jungs sind da wesentlich sachbezogener. Inständiges Bitten, Appelle oder gutes Zureden verhallen oft nahezu wirkungslos. Und vermutlich ticken wir Männer überhaupt hierarchischer als die Frauen. Darum ist es für Jungs auch eine wichtige Frage, wer hier der Chef ist. Deshalb ist es entscheidend, dass die Mama oder die Lehrerin ihren entsprechenden Platz einnimmt. Dann haben Jungs auch keine Probleme mit klaren Anweisungen oder gar Befehlen. Und das wird auch wesentlich wirkungsvoller sein als Beziehungsappelle oder flehentliches Bitten. Jungs lieben es auch zu verhandeln. Es widerstrebt Müttern vielleicht, ihren Söhnen ein Angebot zu machen, mit ihnen Deals auszuhandeln, aber genau das könnte bei Jungs viel wirkungsvoller sein.


Eine Mutter mailte mir nach einem Vortrag: „Unserem Sohnemann habe ich den Staubsauger vor die Tür gestellt und ihm ganz chefmäßig erklärt, bis wann der Staub unter dem Bett verschwunden sein muss. Das hat soweit geklappt, aber natürlich hat er nur unter dem Bett gesaugt und der Rest des Zimmers blieb staubig. Ich glaube, ich muss als Chefin noch einiges dazulernen.“ Das mit den klaren Kommandos ist natürlich Übungssache und umgekehrt muss der Sohnemann die plötzlich chefmäßig auftretende Mama testen. Aber so wie es aussieht, wird es mit den beiden schon noch klappen.