Die Diskussion um die Hacklerregelung ist ein Dauerbrenner und angesichts der staatlichen Verschuldung ein großes Thema. Die Frage muss aber auch sein, wie es den älteren Arbeitnehmern geht und was sie brauchen.

Von Markus Hofer

„Wir brauchen die Älteren wie einen Bissen Brot“, meinte vergangenen Sommer der Generaldirektor der voestalpine und forderte die rasche Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters. Ersteres hört man natürlich gerne, wenn man selber schon zur etwas älteren Riege der Arbeitnehmer gehört. Doch dieser Notstand gilt vor allem für den technischen Bereich der Industrie, während in anderen Feldern ältere Arbeitnehmer durchaus Probleme haben, wenn sie eine Arbeit suchen. Da hört man immer noch oft genug: „Sie sind zu alt.“


Uns Männer trifft es noch mehr, nachdem wir fünf Jahre länger arbeiten müssen, Jahre die für manche der krönende Abschluss ihrer Berufslaufbahn sind, für andere aber wieder eine quälende Galeere, die nicht enden will. Selbstverständlich ist das faktische Pensionsantrittsalter in Österreich ein Problem und alle, die daran nicht rütteln wollen, müssen auch erklären, wie es finanziert werden soll. 


Wie schaut es aber umgekehrt aus, wenn Männer, die zum Beispiel an den Hochöfen arbeiten, eine Lebenserwartung haben, die kaum über das Pensionsantrittsalter hinaus geht? Es reicht nicht, nur eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters zu fordern, sondern wir müssen endlich darüber reden, was altersgerechtes Arbeiten ist, wie die Gesundheit der älteren Arbeitnehmer erhalten werden kann, was es braucht, damit sie auch im höheren Alter noch mit Freude arbeiten können und was sie von den Jungen unterscheidet. Ältere dürfen beispielsweise nicht einfach am Tempo der Jungen gemessen werden. Ein Tipp: Junge Besen kehren besser, aber die alten wissen, wo der Dreck liegt!