Seit April 2016 gibt es die revidierte Einheitsübersetzung und wird das "Wort des lebendigen Gottes" in einer neuen Sprache verkündet. Mit dem Ersten Adventsonntag sollen dann auch fortlaufend die Lektionare - also die Bücher, aus denen bei den Gottesdiensten Gottes Wort verkündet wird - eingeführt. Aber wie schaut denn so ein Lektionar jetzt von Innen aus?

Eine Übersetzung ganz nah am Grundtext

Schon im Jahr 2003 wurde von den Bischöfen des deutschen Sprachgebietes beschlossen, die für die Verdündigung  und Liturgie im Jahre 1979 erschienene sogenannte Einzeitsübersetzung zu überarbeiten und die bisherige Fassung auf den aktuellen Stand der Bibelwissenschaften zu bringen - eine Übersetzung ganz nah am Grundtext. Zuzgleich sollten zeitbedingte Formulierungen und Ausdrucksweisen in eine modernen Spracher überführt werden. Im neuen Lektionar werden ungewohntre Formulierungen der revidierten Einheitsübersezung von 2016 aufmerken lassen und dazu einladen, das "Wort des lebendigen Gottes" neu zu hören. Nun wird mit dem Ersten Adventsonntag diese Übersetzung in Form von neuen Lektionaren in den Gottesdiensten Einzug halten.

Auf den Seiten der Diözese Linz finden Sie dazu Arbeitshilfen über die Veränderungen, die diese Bibelübersetzung mit sich brachte.

Neue Sprache als Chance

Während die Leseordnung selbst unverändert bleibt, ergeben sich durch die Revision manche Veränderungen formaler Natur, aber auch beim Wortlaut der Übersetzung. Zu den inhaltlichen Veränderungen zählt zum Beispiel die Wiedergabe des Gottesnamens, der im Judentum aus Ehrfurcht nicht ausgesprochen wird, durch die Bezeichnung HERR in Kapitälchen. Sie soll als Ersatzwort für eine letztlich nicht benennbare Wirklichkeit dienen.
Gerade in neuen Formulierungen, die aufhorchen lassen, liegt die Chance, der Heiligen Schrift neu zu begegnen, ihren Reichtum neu zu entdecken. Zugleich sind die Lektor/innen in besonderer Weise herausgefordert, sich auf die Verkündigung des erneuerten, immer neuen Wortes Gottes gut vorzubereiten.

Die Handreichung "Was ist neu an den neuen Lektionaren?", die vom Österreichischen Katholischen Bibelwerk und den Österreichischen Liturgischen Institut herausgegeben wird, beschreibt diese Veränderungen und gibt Tipps und Anregungen für Lektorinnen und Lektoren weiter.
Diese Handreichung können Sie gerne an der Medienstelle unter 05522 / 3485-208 oder direkt im Österreichischen Liturgischen Institut bestellen.

Von Außen nach Innen

Die neuen Lektionare bekommen nicht nur außen ein neues Gesicht.Umschlagcover Lektionar 2018
Die Musterseiten für die ersten drei Adventsonntage geben einen Einblick ins Innere des neuen Lektionars.
Und wenn Sie die textlichen Veränderungen der Bibelübersetzung im Vergleich von 1979 und 2018 näher verfolgen möchten - die Bibelpastorale Arbeitsstelle im Bistum Regensburg bietet dazu eine Lesehilfe an: Synopse der alten und neuen Bibelübersetzung

Weiterführende Links zu diesem Thema:
- Österreichisches Liturgisches Institut - Rund um das neue Lektionar
- Informationen und Angebeote rund um die Bibel - Katholisches Bibelwerk Österreich
- Virtuelles Lehrhaus der Bibelpastoralen Arbeitsstelle der Diözese Regensburg