Wäre Jesus heute Vegetarier? Würde er mit den "Öffis" fahren? Oder sich fair kleiden? Da kann man wohl nur mutmaßen. Fest steht aber, dass der 1. September der Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung ist, der letztes Jahr erstmalig von Papst Franziskus ausgerufen wurde. Und (nicht nur) deshalb machen die katholische und evangelische Kirche in Österreich auch heuer wieder auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam.

Geben wir es zu: Wir schauen nicht sehr gut auf unsere "Mutter Erde", von der wir (so weit wir wissen) ja tatsächlich nur eine haben. Zwar scheint das Bewusstsein, dass das auf Dauer so nicht gut gehen kann, langsam zu wachsen, aber dennoch ist es noch ein weiter Weg. Ein (weiterer) Schritt in die richtige Richtung ist die fünfwöchige "Schöpfungszeit", in der die katholische und evangelische Kirche in Österreich auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam machen. 

Fünf Wochen nur für die Schöpfung

Sie startet am 1. September, dem Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung  und endet am 4. Oktober, dem Fest des Heiligen Franziskus. Während dieser Zeit finden in Österreich zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Umwelt- und Klimaschutz finden in dieser Zeit statt, darunter ökumenische Schöpfungsgottesdienste, Wanderungen, Exkursionen, Vorträge und Diskussionen statt. Umweltbischof Alois Schwarz forderte vor dem diesjährigem Start zum "Gebet und zu konkretem Handeln" auf. In Österreichs Pfarren und Diözesen sei das bereits gelebter Alltag: "Sie erstellen nachhaltige Leitlinien, steigen auf erneuerbare Energie um und verpflichten sich beim Einkauf auf die Einhaltung ökosozialer Mindeststandards", wies Schwarz hin.

Wir RADLn in die Kirche

Die Aktion "Wir RADLn in die Kirche" ruft auch heuer wieder dazu auf, ein Zeichen für nachhaltige Mobilität zu setzen und den Gottesdienst am 18. September mit dem Fahrrad zu besuchen. Langfristig sollen möglichst viele Menschen zum Rad Fahren im Alltag bewegt werden. Die Hälfte der Wege, die täglich in Österreich zurückgelegt werden, sind nämlich kürzer als fünf Kilometer und würden sich bequem mit dem Rad bewältigen lassen.  Und natürlich gibt es immer auch noch die öffentlichen Verkehrsmittel.

Nicht ganz neu

In vielen Diözesen wird schon seit Jahren darauf geachtet gut mit Umwelt und Mensch umzugehen. So verfügt die Diözese Feldkirch nicht nur über ein Elektro-Auto, sondern auch eine Solar-Anlage. MitarbeiterInnen sind zudem angehalten Außentermine mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen. Gedruckt wird auf klimaverträgliches Papier und beim leiblichen Wohl wird ebenfalls auf faire Produkte aus dem Weltladen oder Mehrwegflaschen geachtet.

Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung

Übrigens: Den "Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung" gibt es zwar erst seit letztem Jahr, aber irgendwann muss ja mit einer Tradition begonnen werden. Schon damals schrieb Papst Franziskus:  „Der jährliche Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung bietet sowohl den einzelnen Gläubigen wie auch den Gemeinschaften eine gute Möglichkeit, ihre persönliche Einwilligung in ihre eigene Berufung als Hüter der Schöpfung zu erneuern, indem sie Gott für das wunderbare Werk danken, das er unserer Sorge anvertraut hat, und ihn um seine Hilfe für den Schutz der Schöpfung und um seine Barmherzigkeit für die gegen unsere Welt begangenen Sünden bitten."

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Umweltbeauftragten der Katholischen und Evangelischen Kirche Österreich: www.schoepfung.at