Ein Apfel vielleicht? Und wenn wir schon dabei sind, was glauben Sie eigentlich? Einmal pro Monat tauschen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Kirche Vorarlberg ihre Büros mit den Marktplätzen des Lebens. Sie sind Gesprächspartner, Kummerkasten, Diskutanten – so wie gestern am Marktplatz in Dornbirn. Und als kleines Dankeschön für das Gespräch gab’s dann auch einen Apfel.

Es gibt Momente, da kann man sich entscheiden. Entweder man wartet, bis man angesprochen wird oder man geht hinaus und wird aktiv. Für Letzteres haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katholischen Kirche Vorarlberg entschieden. Einmal pro Monat gehen sie hinaus, an öffentliche Plätze, an belebte Orte – und reden mit den Menschen. Was bewegt sie, was ärgert sie, wie leben sie, was brauchen sie, wie ticken sie? Sie reden über den Glauben, die Kirche, über Gott und die Welt.
Die gute Nachricht – der Glaube und die Kirche ist kaum jemandem egal.

"Kirchturm-Gespräche"

Erste Station der „Kirchturm-Gespräche“, so der Titel der Aktion, war am vergangenen Mittwoch der Dornbirner Marktplatz. Mitten ins geschäftige Treiben mischten sich die „Kirchtürmler“, verschenkten Äpfel – schließlich war ja erst kürzlich Erntedank – und stellten ganz offen und wertfrei die Frage nach dem „Und was globscht du?“

Die Antworten und Reaktionen kamen prompt und unverfälscht und da war auch Platz für Kritik. Und dieser Platz soll auch da sein – ist die Kritik doch auch Ausdruck einer Sorge und jede Kritik ist ein Lernansatz, eine Perspektive mehr. 

Zuhören und dann verkünden

„Wir wollen einfach da sein, wir wollen bei den Menschen sein und hören, was sie zu sagen haben. Die ,Kirchturm-Gespräche’ laufen frei nach dem Motto ab ,erst zuhören, dann verkünden’“, erklärt Mag. Roland Sommerauer, Mitarbeiter der Katholischen Kirche Vorarlberg und „Teilzeit-Kirchtürmler“.
Wer für die Menschen arbeiten und da sein will, der muss sie zuerst verstehen lernen. Die „Kirchturm-Gespräche“ sind ein Weg zu diesem besseren Verstehen. 

Fortsetzung folgt

Sechs Kisten Äpfel wurden beim ersten „Kirchturm-Gespräch“ verteilt, unzählige Gespräche geführt und manchmal auch einfach nur ein Lächeln verschenkt. Und der besten Nachricht soll hier das Schlusswort gehören: Die „Kirchturm-Gespräche“ werden fortgesetzt, einmal im Monat, in den Städten, in den Dörfern auf öffentlichen Plätzen. Und die Frage lautet immer „und was globscht du?“