160.000 Vorarlberger/innen engagieren sich ehrenamtlich – völlig unentgeltlich und das 365 Tage im Jahr. Am vergangenen Nationalfeiertag wurde 50 von ihnen von Seiten des Landes gedankt. Und acht Vertreter/innen der Katholischen Kirche Vorarlberg waren mit dabei.
Traditionen soll man ruhig aufrecht erhalten. Vor allem dann, wenn sie einen so wichtigen und schönen Anlass haben wie die Ehrung der Vorarlberger Ehrenamtlichen. Landeshauptmann Markus Wallner folgte dieser Tradition und nahm den Nationalfeiertag zum Anlass, um mehr als 50 freiwillig engagierten Männern und Frauen für ihren Einsatz im Dienste der Gesellschaft zu danken. "Die hohe Lebensqualität in unserem Land und das funktionierende Miteinander in den Gemeinden sind zu einem wesentlichen Teil das Verdienst von Menschen, die von sich aus ihre Fähigkeiten, ihre Erfahrung und ihre Zeit zum Wohle der Allgemeinheit einbringen", sagte Wallner bei der Veranstaltung am Freitag, 26. Oktober 2012, in Wolfurt. "Der Nationalfeiertag als 'Ehrenamtstag' bietet uns die willkommene Gelegenheit, einige dieser engagierten Menschen auf die Bühne zu bitten, um ihnen Danke zu sagen für das, was sie leisten", so Landeshauptmann Wallner.
25.000 Ehrenamtliche in der Kirche
Insgesamt sind es weit mehr als 160.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger, die sich als Ehrenamtliche in den fast 4.500 Vereinen im Lande oder z.B. in der Nachbarschaftshilfe engagieren. Sie tun das in den verschiedensten Bereichen - im Sozial- und Gesundheitswesen, in der Kirche, in Bildungseinrichtungen, im Sicherheitsbereich, im Umweltschutz, in Kultur und Sport. 160.000 Menschen sind es insgesamt. 25.000 von ihnen engagieren sich im kirchlichen Bereich und all den Hilfsprojekten, die von der Katholischen Kirche getragen werden. Und so wie das kirchliche Leben an sich, ist auch die Bandbreite der Engagements groß.
Die Geehrten
Berta Kubesch-Egger zum Beispiel engagiert sich seit mehreren Jahrzehnten für die Katholische Frauenbewegung und leistete damit – neben allem anderen – einen wichtigen Beitrag zu Emanzipation, Selbstbewusstsein und Bildung der Frauen. Ihr Pendant in der Katholischen Männerbewegung heißt Herbert Nußbaumer, der nicht nur seit 25 Jahren Obmann der Katholischen Männerbewegung ist, sondern zudem im Diözesankirchenrat, der „Gesellschaftspolitischen Plattform“ und dem Kuratorium von „Bruder und Schwester in Not“ wichtige Beiträge leistet.
Peter Heinzle verwaltet als Vorsitzender des Wolfurter Pfarrkirchenrates nicht nur die Liegenschaften und Finanzen der Pfarre. Unter seinem Vorsitz wurde auch das Pfarrheim neu gebaut und die Kirche renoviert und als Obmann der Pfarrkrankenpflege leistet er Hilfe direkt vor Ort.
Vor Ort und immer einsatzbereit ist auch Kurt Sprenger, der gemeinsam mit seiner Gattin Liv seit rund 50 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Krankenhausseelsorge im LKH Bludenz leistet. So organisiert das Ehepaar Sprenger Gottesdienste, ministriert, springt als Lektoren ein und übernimmt Mesnerdienste.
Das Erinnern ist wiederum für Herbert Pruner zu einer Lebensaufgabe geworden. Geprägt durch das Vorbild seines Großvaters – Samuel Spindler – engagiert sich Herbert Pruner in der Erinnerungsarbeit und dem Gedenken der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Der Bregenzer Gedenkweg ist nur ein sichtbares Zeichen des Erinnerns, an dem Herbert Pruner maßgeblich mitgearbeitet hat.
Verena Schwärzler wiederum setzt sich für die Jugend ein – in der Katholischen Jugend und Jungschar, engagierte sich auf der Leitungsebene, ist in der Weiterbildung aktiv und vor allem in der Jugendarbeit. Hier ist es ihr wichtig, ihre Erfahrungen weitergeben zu können.
Mit Monika Neumayer und Roswitha Erath wurden am Nationalfeiertag auch zwei Mitarbeiterinnen der Caritas geehrt. So ist Roswitha Erath freiwillige Mitarbeiterin der WG Mutter und Kind, die vielen jungen Müttern wirklich zu einer „Ersthilfe-Station“ geworden ist. Es sind junge Frauen, die mit schwierigen Lebenssituationen umzugehen haben und hier Betreuung erfahren dürfen.
Monika Neumayer wiederum zählt zum Organisationsteam der youngCaritas und war hier beispielsweise für das LaufWunder mitverantwortlich – einem Stundenlauf zugunsten von Waisenkindern in Mosambik.
So verschieden die Menschen, so breit gefächert auch die Bereiche, in denen sie sich engagieren. Nicht nur in und für die Kirche, sondern für die gesamte Gesellschaft. Und das ist wirklich Grund genug, ihnen einmal von Herzen danke zu sagen.