Jeder, der schon einmal in der Kirche war, kennt es und hat vielleicht sogar schon daraus gesungen. Denn, wie lautet das schon langsam etwas überstrapazierte Sätzchen: "Wer singt, betet doppelt". Und das fällt in Zukunft noch viel leichter, denn diese Woche fiel der Startschuss bzw. eigentlich "Startdruck" für das neue Gotteslob. 3,6 Millionen Stück werden ab jetzt gedruckt und ab Advent 2013 verwendet.

Eines gleich vorweg: am Namen ändert sich nichts. Auch in Zukunft wird das Gotteslob ein fester Begleiter durch die Feier der Liturgie sein. "Das Buch kann man als eine Art 'Proviantpaket' fürs Glaubensleben bezeichnen. Es bietet konkrete Anregungen für das persönliche und gemeinsame Gebet zu Hause, es gibt Hilfen zur Glaubensvertiefung und es macht eine reiche Auswahl wichtiger Gebete und Lieder - alter und neuer - zugänglich", erklärt der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann, Vorsitzender der Unterkommission Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch der Deutschen Bischofskonferenz. Er drückte diese Woche den Knopf für den Andruck in der Druckerei C.H. Beck in Nördlingen. Und startete damit ein Buchdruckprojekt der Superlative.

Buchdruckprojekt der Superlative
Sagenhafte 3,6 Millionen Exemplare umfasst die  Erstauflage des neuen Kirchengesangsbuchs für Deutschland, Österreich und Südtirol. Damit das Buch bis zum Advent 2013 in den Diözesen aufliegen kann, müssen jede Woche bis zu 75.000 Exemplare fertiggestellt werden. Der Stammteil des neuen "Gotteslob" umfasst rund 960 Seiten - zusammen mit dem Eigenteil für Österreich sind das 1.296 Seiten. In Papier ausgedrückt bedeutet das nach Adam Riese fast 3.000 Tonnen Papier auf rund 800 LKW.

Jahrelange Arbeit
Das Konzept und die Inhalte für das neue "Gotteslob" haben Bischöfe, Berater und rund 100 Experten aus den Bereichen Liturgie, Kirchenmusik, Pastoral, Bibelexegese, Dogmatik und Spiritualität erarbeitet. Seitens der Österreichischen Bischofskonferenz waren daran der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser und der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari maßgeblich beteiligt; organisatorische und inhaltliche Drehscheibe für das Projekt in Österreich ist das Österreichische Liturgische Institut in Salzburg.

Gotteslob: Seit 1975
Obwohl es "völlig neu konzipiert" sei, trete es dennoch "im Sinne der Kontinuität die Nachfolge des über mehrere Jahrzehnte bewährten Gotteslob an. Mit ihm teilt es nicht nur den Namen, sondern 50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil auch den Anspruch, den Gläubigen Gültiges zeitgemäß in die Hand zu geben: zum Lob Gottes und zum Heil der Menschen", so der deutsche Bischof Hofmann. (red/kathpress)