Eigentlich ist der Advent ja eher eine Zeit der Stille, der Besinnung und des Ankommens. Oder sollte es zumindest sein. Heuer darf es aber nicht nur besinnlich, sondern auch laut(er) werden - der Grund? Das neue Gotteslob ist pünktlich zum Adventbeginn endlich da und soll mit seinen "Liedern und Gesängen zeigen, was und wie wir glauben", so die Bischöfe Österreichs in ihrem Hirtenbrief zum Gotteslob.

Kommt es rechtzeitig, oder doch nicht? Lange wurde gebangt und gehofft, dass das neue Gotteslob rechtzeitig zum Adventbeginn in allen Diözesen eintrifft. Seit vergangener Woche ist es nun endlich auch bei uns in Vorarlberg angekommen. Ganz pünktlich zum Advent. Und für alle, die in der Schule kein Latein hatten: adventus - lateinisch für Advent - bedeutet "Ankunft".

Seit 1975 hat sich viel getan
Das "Gotteslob" von 1975 war das erste länderübergreifende deutschsprachige Gesang- und Gebetbuch, das nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil für die erneuerte Liturgie geschaffen worden war. Seither hat sich im Kirchengesang, in der Gebetssprache, in den Gottesdienst-formen manches gewandelt. Grund genug, einen redaktionellen Prozess einzuleiten, in dem Liturgie-Verantwortliche der Bischofskonferenzen im deutschsprachigen Raum das bisherige, 1975 erschienene "Gotteslob" völlig überarbeiteten. Seitens der Österreichischen Bischofskonferenz waren damit Erzbischof Kothgasser und Diözesanbischof Kapellari befasst.

50 Jahre später
 50 Jahre nach der Verabschiedung der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils am 4. Dezember 1963 geben die österreichischen Bischöfe mit dem 1. Adventsonntag 2013 nun den Katholikinnen und Katholiken Österreichs das erneuerte "Gotteslob" an die Hand. Dabei gingen in letzter Zeit die Wogen hoch her. Auch wenn die Österreich-Ausgabe nicht direkt betroffen war, ist es zu einer Verzögerung bei der Produktion und der Auslieferung gekommen. Und so kann nun auch die Diözese 340.000 Exemplare des neuen Gotteslobs ihr eigen nennen - und damit arbeiten.

Der richtige Zeitpunkt
"Aufbrechen, Zurücklassen von Altem und immer wieder einen Neuanfang wagen im Blick auf das Reich Gottes – dazu lädt uns der Beginn des Advents, der Anfang eines neuen Kirchenjahres ein. Es ist daher ein trefflicher Zeitpunkt, wenn wir am Beginn des neuen Kirchenjahres auch in unseren Gottesdiensten eine Neuerung erfahren: Ab heute ist in ganz Österreich, in Deutschland und auch in Südtirol ein völlig neues Gotteslob das Gottesdienstbuch der Feiergemeinden", heißt es im Hirtenbrief zum Gotteslob der österreichischen Bischöfe.

Was wir glauben
Dabei soll das neue Gotteslob die Gläubigen "an den Sonn- und Feiertagen, bei festlichen und traurigen Anlässen unseres Lebens, in schönen und schweren Stunden" begleiten. "Seine Lieder und Gesänge zeigen, was und wie wir glauben. Es hilft uns, auf Christus zu schauen und stärkt die Gemeinschaft mit ihm und untereinander", heißt es im Hirtenbrief.  Und: "Das neue Gotteslob, das wieder in Stammteil und Österreichteil gegliedert ist, drückt die Buntheit und Vielfalt des geistlichen Lebens der Kirche Österreichs aus." 

Erste Erfahrungen mit dem Gotteslob konnten ChorleiterInnen und Interessierte bei der Einführung des "Chorbuch Gotteslob" bereits sammeln. Und dabei wurde nicht nur aus vollem Halse gesungen, sondern auch die Vorfreude auf das neue Gotteslob geweckt.

Zahlen, Daten, Fakten
Herausgegeben wird das neue Gotteslob im übrigen von der Deutschen Bischofskonferenz, der Österreichischen Bischofskonferenz und dem Bischof von Bozen-Brixen - konkret sind es 38 Diözesen, die rund 3,6 Millionen Exemplare benötigen: 543.000 alleine für Österreich. Und dafür werden knapp 3.000 Tonnen Papier benötigt. Der Stammteil des neuen "Gotteslob" umfasst 960 Seiten, die Eigenteile variieren zwischen 240 und 340 Seiten; die gesamte Österreichausgabe hat 1.296 Seiten. In der Österreich-Ausgabe finden sich: 160 Gesänge 59 Kanons 29 Kyrie-Litaneien 297 Kehrverse 433 Lieder und 24 Psalmlieder 92 Rufe 13 Responsorien.

Und Vorarlberg? Hat 53.170 Stück bestellt. Dann kann es mit dem Singen pünktlich zum Advent jetzt ja losgehen.