Vom 23. bis 25. November 2018 fand das Treffen der weltweiten Chorgemeinde in Rom statt. Höhepunkt war der Besuch von Papst Franziskus am Fest der Heiligen Cäcilia, der Schutzpatronin der Kirchenmusiker/innen. Rudolf Berchtel, Organist aus Dornbirn, reiste in den Süden. Ein Erfahrungsbericht.

Rudolf Berchtel

Tausende TeilnehmerInnen aus aller Welt trafen sich im Vatikan zum dritten internationalen Chortreffen in der Audienzhalle Paul VI. Am Freitag standen  Referate zum Thema „Musik in der Liturgie und der Katechese“ im Mittelpunkt. Unter den Referenten war auch ein Fachmann aus Österreich: Konstantin Reymaier, Direktor der Abteilung Kirchenmusik der Diözese Wien.
Am Samstag war die Audienz mit Papst Franziskus der absolute Höhepunkt der Tagung. Alle fieberten seinem Kommen, seiner Ansprache und seinem Segen entgegen. Überwältigend (wenn auch nicht immer musikalisch hochstehend) war das abendliche Chorkonzert, welches vom großen Chor der Diözese Rom, dem Orchester „Fideles et Amati“ und allen teilnehmenden Chören unter der Leitung von Msgr. Marco Frisina aufgeführt wurde.

Erfüllter Petersdom

Den Abschluss bildete am Christkönigsonntag eine festliche Messe im Petersdom, zelebriert von Erzbischof Rino Fisichella - Präsident des päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung - der diese Tagung auch veranstaltet hat. Der Dom war dabei nur für die TeilnehmerInnen des Chortreffens zugänglich und der Gottesdienst wurde vom Chor der Diözese Rom, einem Orchester und den Teilnehmenden feierlich gestaltet. Die vielen tausend Stimmen gaben einen raumfüllenden, intensiven und ergreifenden Klang, der den Petersdom füllte.

Die Gesamtorganisation und Moderation des Chortreffens hatte Msgr. Marco Frisina, Komponist und Direktor des Chores der Diözese Rom, inne. Von ihm stammten zahlreiche Gesänge, er ist bei den Italienern ein „Star“. Seine Lieder sind sehr emotional und werden begeistert gesungen. Von ihm stammt auch das Lied „Jesus Christ you are my live“, das in unser Gotteslob aufgenommen wurde (Nr. 362).

Unvergessliches Erlebnis

Lange Warteschlangen an den Sicherheitskontrollstellen waren lästige Begleiterscheinungen – aber in unserer vom Terror bedrohten Welt ist dies leider unumgänglich. Beeindruckend waren die Begeisterung der auch mit vielen Jugendlichen durchmischten TeilnehmerInnen, der ergreifende Gesang so vieler Menschen und das „Ambiente“ des Vatikans samt Papstaudienz. So wurde der Aufenthalt in Rom zu einem intensiven und einmaligen Erlebnis.


Einige Statements der Referenten:
„Musik und Gesang geben eine Ahnung von der Schönheit des Himmels. Singen fördert das Beten und die Eucharistie.“
Papst Franziskus

„Das Mysterium des Glaubens kann nicht besser dargestellt werden als durch Schönheit und Musik. Durch Singen werden wir zu Hütern der Schönheit in dieser Welt.“
Rino Fisichella

„Evangelisierung ist heute sehr wichtig. Musik muss die Menschen berühren. Wir müssen mit Musik die Herzen öffnen, damit sie zu Gott finden.“
Marco Frisina

„Kirchenmusik muss zum Gebet führen, soll die Seele ruhen lassen und zur Stille finden. Dies ist umso wichtiger, da wir in einer sehr lauten Welt leben.“
Konstantin Reymaier